Die Natur holt sich ihren Anspruch immer wieder zurück, wenn der Mensch ihr nicht entgegensteht. So auch im östlichsten Bad Säckinger Abschnitt des Rheinuferpfades zwischen der Mündung des Landtenbachs und der des Rothausgrabens. Anfang Februar wurde das 650 Meter große Teilstück des vier Kilometer langen Rheinuferpfades vom Bad Säckinger Rheinkraftwerk nach Murg für Spaziergänger und Sportangler gesperrt. Zu groß ist die Gefahr, an zwei oder drei abschüssigen Engstellen abzurutschen und in den Rhein zu stürzen.

Der Kraftwerksbau in den 1960er Jahren brachte es mit sich, dass der Rhein aufgestaut und das Ufer mit Flussbausteinen böschungsartig befestigt wurde. Entlang der Böschungsoberkante wurde ein etwa ein Meter breiter Uferpfad angelegt. Im damaligen Flurbereinigungsverfahren wurden die Flurstücke neu vermessen und der Rheinuferpfad eigentumsmäßig dem Rheingrundstück zugeschlagen. Das Gelände nördlich des Pfades steigt anfangs steil an und gehört zu den Flurstücken, die zwischen Rhein und Murger Weg liegen, der entlang der Bahnlinie verläuft.

Wenn der Pfad auch während vieler Jahre vom Bad Säckinger Rheinkraftwerk unterhalten wurde, so blieb es dennoch nicht aus, dass sich der Hang durch Erosion oder bauliche Maßnahmen der Grundstückseigentümer stellenweise in Bewegung setzte und den Pfad mit Geröll und Erdreich überdeckte. Darauf wuchsen Dornenranken und andere Pflanzen, sodass sich Fußgänger immer mehr ihren Weg auf der Böschung der Flussbausteine suchten. Das konnte das Ordnungsamt der Stadt Bad Säckingen nicht mehr länger akzeptieren und sperrte den Rheinuferpfad in diesem Gefahrenbereich mit dem Hinweis, stattdessen den nur rund 40 Meter entfernt parallel dazu verlaufenden Murger Weg zu benutzen.
Weil die wenigen Hundert Meter des Rheinuferpfades seit nunmehr vier Monaten nicht mehr begangen werden dürfen, bleiben sie der Natur überlassen und wachsen immer mehr zu, sodass sich neben vielerlei Kleinlebewesen die Eisvögel beim Brüten in den Höhlen der von Pflanzenwurzeln und Erde bereicherten Abbruchkanten der Nagelfluh-Sedimente sicherer fühlen und selbst der Biber sich tagsüber vermehrt zeigt. Die Sperrung des Pfades trägt zur Renaturierung der Flusslandschaft bei und lässt indes Spaziergänger und Sportangler außen vor. Ernsthafte Naturliebhaber verschmerzen die Schließung des Abschnittes und sehen darin eine Aufwertung von Flora und Fauna.