Der Gemeinderat bläst die Aufwertung der Rheinbrückstraße ab. Grund ist der massive Widerstand von einigen Anwohnern. Neun Einwendungen gingen gegen das Bauvorhaben ein. Mit der Erneuerung der Rheinbrückstraße im Zuge der Fahrradverbindung zwischen den Bahnhöfen von Stein und Bad Säckingen wären Beiträge aus dem Interreg-Fonds für die Aufwertung dieses Teilabschnitts des Gesamtprojekts geflossen.
Das Zeitfenster für die Förderbeiträge für realisierte Projekte hätte sich aber Ende 2021 geschlossen. Aufgrund der Einwendungen und der zu erwartenden weiteren Bekämpfung des Projekts erschien aber dem Gemeinderat die Sanierung und Erneuerung der Rheinbrückstraße bis Ende 2021 für aussichtslos.
Gemeindeschreiber Sascha Roth sagt: „Das ist eine Riesenchance, die verpasst wurde.“ Nicht nur hätte der neue, 2,90 Meter breite Gehsteig eine saubere Trennung zwischen Fußgängern und rollendem Verkehr in der Tempo-30-Zone geschaffen, so Roth. Eine neu sanierte Rheinbrückstraße hätte auch als Weg zur Rheinuferpromenade und dem gerade entstehenden Gastronomiebetrieb im alten Zollhaus Rechnung getragen. Zudem spricht Roth von Synergieeffekten, die sich im Zuge der Straßensanierung zugunsten der Anwohner ergeben hätten. Roth sagt: „Etwa hätte man sich auch der alten Mauereinfriedungen annehmen können, wenn schon einmal das Bauunternehmen vor Ort ist.“
Die Gegner
Einer der Bewohner, der gegen das Bauvorhaben der Gemeinde ankämpfte, ist Franz Meier. Dies, weil er zum einen die Auswechslung der Rand- und Bundsteine sowie die Stellriemen auf der gesamten Straßenlänge als Geldverschwendung erachtet. Zum anderen befürchtete er durch die geplante Trennung von Fahrbahn und Gehbereich, dass Autos und schnellere E-Bikes zum rasanteren Fahren animiert würden.
Der Straßenbelag
Meier sagte dazu: „Grundsätzlich dürften alle an der Gegenaktion Beteiligten froh sein, dass die Sanierung nun nicht, wie im Baugesuch ausgeschrieben, realisiert wird.“ Hingegen würde man jedoch eine bloße Auswechslung des alten Asphalts „des Flickenteppichs“ begrüßen.
Beschilderung
Umgesetzt hingegen, so Roth, werden, wie im Baugesuch vorgesehen, die Beschilderung und Markierungen der Fahrradverbindung. Ebenso wird bis Mitte Mai bei der Einmündung der Rheinbrückstraße in die Schaffhauserstraße die Pflanzung einer Silberlinde im Rahmen des kantonalen Projekts „Klimaoase“ realisiert. Roth sagt: „Geplant ist, dass dann auch das grenzüberschreitende Bike-Sharing-Projekt mit den E-Bikes startet.“