Bei der Flüchtlingssituation gibt die Stadt Bad Säckingen zumindest im Moment Entwarnung. Der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine ist nicht so heftig ausgefallen wie befürchtet. Das hat positive Folgen: Hatte die Stadt noch im April den Bau einer Flüchtlingsunterkunft geplant, fällt dieses Bauvorhaben jetzt flach. Denn zudem ist es der Stadt gelungen, ein Gebäude für die Unterbringung ukrainischer Flüchtlingen anzumieten. „Wir müssen aktuell nicht baulich aktiv werden“, so Bürgermeister Alexander Guhl erleichtert, als er in der Sitzung am Montag dem Gemeinderat die aktuelle Situation erklärte.
Stadt hat für ukrainische Flüchtlinge großes Wohnhaus in Rippolingen angemietet
Zwischenzeitlich konnte die Stadt ein größeres Wohnhaus in Rippolingen anmieten, das im Moment ausreichend Kapazitäten in der Flüchtlingskrise bietet. Falls die Zahlen an ukrainischen Flüchtlingen doch noch steigen würde, könnte auch ein benachbartes Gebäude angemietet werden, so Guhl.

Das schafft für die Stadt Entlastung. Denn der geplante Neubau der Flüchtlingsunterkunft hätte über zusätzliche Schuldenaufnahme finanziert werden müssen. In der Sitzung am
11. April hatte der Gemeinderat dafür einen Nachtragshaushalt beschlossen. Er beinhaltete die Kreditaufnahme von 1,5 Millionen Euro. Diese Neuschulden fallen nun flach, so Guhl. Auch vor dem Hintergrund der in der letzten Zeit massiv gestiegenen Baukosten sei dies ein Vorteil.
So sieht die Situation der ukrainischen Flüchtlinge aus
Aktuell sind in der Stadt Bad Säckingen zwischen 130 und 135 Kriegsflüchtlinge aus dem osteuropäischen Land gemeldet. Die Zahl schwanke in diesem Bereich, sagte die städtische Rechtsamtsleiterin Muriel Schwerdtner. In den vergangenen Tagen sei außerdem eine nachlassende Nachfrage feststellbar gewesen. Es sei somit aktuell eine rückläufige Tendenz erkennbar, so Schwerdtner.
Bei den nicht-ukrainischen Flüchtlingen sei dagegen wohl eher ein Zunahme zu erwarten, informierte die Rechtsamtsleiterin. Dabei handelt es sich beispielsweise um Geflüchtete aus Syrien oder Gambia. Die Zuweisungen vom Landratsamt dürften steigen, vermutet sie. Aber derzeit sei die Gemeinschaftsunterkunft in der Gettnau noch ausreichend. Nach den aktuell verfügbaren Zahlen des Landratsamt Waldshut sind 1762 nicht-ukrainische Flüchtlinge im Landkreis untergebracht, darunter 463 in Bad Säckingen.