Tiengen Die 1924 gegründete Baugenossenschaft Tiengen hat in ihrer Mitgliederversammlung auf das Geschäftsjahr 2024 zurückgeblickt und einen Ausblick auf kommende Vorhaben gegeben. Nur wenige der 308 Mitglieder kamen zur Versammlung in den katholischen Pfarrsaal. Die Berichte lieferten ein recht zufriedenstellendes Bild.
- Bauaktivitäten und Finanzierung: Nach der Begrüßung durch Ingrid Eble, der Vorsitzenden des Aufsichtsrates, berichtete die geschäftsführende Vorständin Dagmar Bodmer über die vielen baulichen Aktivitäten und deren Finanzierung. Mit einem Gesamtaufwand von 688.000 Euro (Vorjahr 162.000 Euro) wurden allein 452.000¦Euro für die Modernisierung des Mietgebäudes in der Zeppelinstraße 5, eines von 33 Gebäuden der Genossenschaft, ausgegeben. Für Sanierungen von einzelnen der insgesamt 164 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 10.000 Quadratmeter wurden 235.000¦Euro eingesetzt.
- Mietersituation: Insgesamt erfolgten 2024 etliche Mieterwechsel. Den 17¦Auszügen (Vorjahr 15) standen 17¦Einzüge (2023 waren es 14) gegenüber. Durch sanierungsbedingte Leerstände und durch die verzögerte Weitervermietung entstand ein Einnahmeverlust von 39.300 Euro. Zwar werden Wohnungen aller Größen gesucht, aber überwiegend mit zwei Zimmern im Erdgeschoss. Das Interesse an genossenschaftlichem Wohnraum ist unverändert, aber die Ansprüche an die Ausstattung einer Wohnung seien deutlich gestiegen, ließ Dagmar Bodmer wissen.
- Mitgliederbewegungen: Der Mitgliederstand hatte sich im vergangenen Jahr auf 308 erhöht. Diese besitzen 1067¦Geschäftsanteile. Dem Zugang von 16 Mitgliedern mit 57 Anteilen (ein Geschäftsanteil kostet 180 Euro) stand ein Abgang von 14 Mitgliedern entgegen. Demzufolge hat sich das Geschäftsguthaben auf 192.060 Euro (191.160 Euro im Jahr 2023) erhöht.
- Vermögens- und Ertragslage: Das Anlage- und Umlaufvermögen beläuft sich auf 3,6 Millionen Euro, denen entsprechende Beträge beim Eigenkapital, den Rücklagen und Verbindlichkeiten gegenüberstehen. Der Jahresüberschuss fiel im Vergleich zum Vorjahr vor allem durch die 2024 notwendige höhere Hausbewirtschaftung um etwa 70.000¦Euro geschmälert. Der Bilanzgewinn in Höhe von knapp 130.000 Euro ermöglicht eine dreiprozentige Dividendenausschüttung, was durch die Versammelten einstimmig beschlossen wurde. Im Bericht des Aufsichtsrates, der von Ingrid Eble vorgetragen wurde, spiegelten sich die Aktivitäten der Genossenschaft. In sechs gemeinsamen Sitzungen mit dem Vorstand wurden die gesetzlichen sowie satzungsbedingten Vorgaben umgesetzt und solide Voraussetzungen für den Fortbestand der Genossenschaft geschaffen.
- Ausblick: Mit Blick auf das laufende und folgende Geschäftsjahr berichtete die Geschäftsführerin, dass der Fokus auf der Instandsetzung und Modernisierung der Wohnungen liege und dass 2026 die aufwendige Gebäudesanierung eines denkmalgeschützten Doppelhauses angegangen werde. Gegen Ende der zügig verlaufenen Mitgliederversammlung wurden der Vorstand als auch der Aufsichtsrat einstimmig entlastet und die bisherige Schriftführerin Astrid Strittmatter erneut für drei Jahre in den Aufsichtsrat gewählt. Außerdem wurde in Abwesenheit Alfred Müller für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.