Bad Säckingen – Die Freien Wähler in Bad Säckingen haben sich ein Ziel gesetzt: Sie wollen bei den Kommunalwahlen im nächsten Jahr ihre fünf von insgesamt 22 Sitzen im Gemeinderat nicht nur verteidigen, sondern einen Sitz dazugewinnen. „Und zwei wären natürlich noch besser“, sagte der Vorsitzende Gerhard Faller bei der Hauptversammlung.
Im sechsköpfigen Ortschaftsrat Harpolingen möchten die bisher mit zwei Sitzen vertretenen Freien Wähler Parität erreichen – dort ist die Liste „Wir in Harpolingen“ stark. Und Rippolingen, wo die CDU mit vier und die Grünen mit zwei Sitzen vertreten sind, solle nicht länger „ein weißer Fleck auf der Freien-Wähler-Landkarte“ sein.
In Vertretung des Kreisvorsitzenden Harald Würtenberger erklärte Kreisrat Fred Thelen, dass mehr als die Hälfte des Kreishaushalts auf die Sozialausgaben entfalle. „Die Flüchtlingssituation spielt hier keine unwesentliche Rolle.“ Im Kreistag hoffe man, das Zentralkrankenhaus bis 2029 bauen zu können, „aber ich gehöre da eher zu den Skeptikern“, sagte Thelen und erinnerte daran, dass das Bad Säckinger Spital wegen eines Defizits von einer Million Euro geschlossen worden sei, während das Krankenhaus in Waldshut in diesem Jahr ein Minus von sieben Millionen Euro erwarte.
Bad Säckingen sah er trotz erheblicher Herausforderungen auf einem guten Weg. Trotz der massiven Kostenüberschreitungen beim Gesundheitscampus „war ein Aufhören keine Option“. Auch wenn man mit dem neuen Geschäftsführer Glück gehabt habe, „werden wir sicher nicht unter 40 Millionen Euro landen.“ Auch das Medizinische Versorgungszentrum sieht Thelen mittlerweile gut voranschreiten. Gemeinderat Bruno Lehmann drängte auf eine rasche Entscheidung über einen Neubau des Bauhofs, denn die Arbeitsbedingungen seien den Mitarbeitern kaum noch zuzumuten.
Dass man auch zu schnellen Lösungen kommen kann, berichtete der Harpolinger Ortschaftsrat Stefan Malzacher: „Wir profitieren von dem Engagement des Bürgervereins ‚Daheim in Harpolingen‘ und der Vorsitzenden Christine Oechslein.“ Das genossenschaftliche Wohnprojekt „Daheim bleiben“ sei in eineinhalb Jahren umgesetzt worden, und alle Wohnungen seien belegt. Außerdem habe der Verein nach Zuschüssen und Sponsoren gesucht, um die neue Küche im Gemeindesaal und einen Mittagstisch für Ältere mitsamt Kinderbetreuung zu realisieren.
Für 25-jährige Mitgliedschaft wurde Tilmann Frank geehrt, für 20 Jahre Melissa Waßmer, und seit zehn Jahren sind Bruno Lehmann, Karina Weiß und Martina Hofmann dabei. Der Vorstand wurde für weitere zwei Jahre bestätigt.