
Eine emsige Betriebsamkeit herrscht in diesen Tagen auf der Baustelle des neuen Gesundheitscampus im früheren Bad Säckinger Spital. Hier verlegen Elektriker noch Leitungen, dort wird ein Waschbecken montiert, ein Flur weiter wird gerade der Fußboden verlegt.

Dabei liegt über allem der Geruch von frischer Farbe. Nahezu alle Wände wurden neu eingezogen – selbst wer das alte Krankenhaus gut kannte, kann sich in den neuen Räumen leicht verlaufen.

Bald ziehen die ersten Praxen ein
In etwa zwei Wochen sollen die ersten Praxen einziehen können – entsprechend wird mit Hochdruck an der Fertigstellung gearbeitet. „In zwei Wochen werden Sie die Räume nicht wieder erkennen“, verspricht Bauherrenvertreter Holger Amann beim Rundgang für die Presse.
Natürlich sehe hier noch viel nach Baustelle aus, sagt Amann und zeigt auf ein paar unschöne Ecken im Flur, wo auch noch die Türzargen fehlen. „Das kommt ganz zum Schluss, sonst geht es vor der Fertigstellung ja wieder kaputt.“ Alles hat hier seinen Sinn – und wer Amann zuhört, glaubt gerne, dass hier gerade Großes entsteht.
Das Erdgeschoss gehört den Medizinern
Beeindruckend sind allein schon die großen und hellen Arztpraxen im Erdgeschoss: Die größte Fläche wird vom städtischen MVZ angemietet, wo mehrere Allgemeinmediziner und Gynäkologen praktizieren werden. Die Mediziner des MVZ werden zu den ersten gehören, die ihre neuen Räume beziehen. Auch eine Podologie-Praxis und eine Praxis für Hypnose wird schon im März einziehen.

Es folgen das Orthopädische Zentrum, ein medizinisches Labor, eine Physiotherapie-Praxis sowie das Sanitätshaus. Auch eine Apotheke soll im Foyer des früheren Haupteingangs untergebracht werden – hier gibt es aber noch keinen Betreiber, ebenso wenig wie für das Bistro gegenüber.
„Wichtig ist, dass jetzt die ersten einziehen. Wenn erst einmal Leben im Gebäude ist, wird es sich weiter entwickeln“, ist Amann überzeugt.
Spätestens wenn im Sommer das Pflegeheim Marienhaus die oberen Etagen bezieht, werde das Gebäude mit Leben gefüllt.
Das Ziel: Hoher Standard – aber kostengünstig
Amann berichtet von vielen keinen durchdachten Details – mit denen einerseits ein hoher Standard erreicht wird, andererseits aber auch Baukosten minimiert werden konnten.
Die großzügige ovale Empfangstheke des MVZ hat beispielsweise schon leichte Gebrauchsspuren. „Die hat meine Frau für 500 Euro bei Ebay ersteigert“, berichtet Bürgermeister Alexander Guhl. Und auch die Großküche für den Caterer konnte günstig aus einer Insolvenzmasse bezogen werden.
Zwei Operationssäle
Eine Besonderheit ist für Amann, dass der Campus über zwei hochmoderne Operationssäle verfügt – einer für die Orthopäden, ein zweiter kann von Medizinern tageweise angemietet werden. „Viele Bad Säckinger haben noch gar nicht begriffen, was hier entsteht. Wenn es fertig ist, wird man es keinen Tag bereuen.“