SÄK-SY, SÄK-T, SÄK-EL oder SÄK-LE. Mit dem neuen Kennzeichen des Altkreises Säckingen lassen sich wunderbare Wortspiele kreieren und das allein ist nicht der Grund für den Run auf das SÄK-Kennzeichen. Sie sorgen aber dafür, dass nicht nur Nostalgiker so ein Kennzeichen haben möchten. Nicht allein die Bewohner der Trompeterstadt selbst möchten ihre Solidarität zur Heimatstadt unter Beweis stellen. Auch weitere Gemeinden des Altkreises Säckingen haben sich für das neue Kennzeichen entschieden.
Allein in Bad Säckingen sind 1117 Fahrzeuge mit dem SÄK-Kennzeichen unterwegs. Der übrigen 781 Kennzeichen die momentan im Umlauf sind, verteilen sich auf die übrigen Städte und Gemeinden im Landkreis, wobei die Stadt Wehr da die Liste mit 188 Kennzeichen anführt.

Im westlichen Landkreis haben sich außerdem 118 Laufenburger, 116 Murger, 102 Rickenbacher, 79 Görwihler, 48 Herrischrieder und 26 Todtmooser für das neue Kennzeichen entschieden.
Im östlichen Landkreis ist das Interesse wesentlich geringer. Dort führt Albbruck die Liste mit 32 SÄK-Kennzeichen an, gefolgt von 21 In Waldshut-Tiengen und zehn in Dachsberg. Auf die übrigen Gemeinden im östlichen Landkreis verteilen sich pro Gemeinde zwischen ein und vier Kennzeichen. Insgesamt haben 1218 bisherige WT-Nummern-Inhaber auf SÄK gewechselt. Allein mit diesen Wechslern hat der Landkreis rund 50.000 Euro an Gebühren zusätzlich eingenommen.
Und immer noch sind rund 3300 Reservierungen offen, die darauf warten, von den Kunden abgerufen zu werden. Es sind aber auch 90 Altfahrzeuge im Kreis unterwegs, die noch immer das alte SÄK-Kennzeichen hatten und seither zugelassen waren.
„Die Zulassungsvorgänge lassen darauf deuten, dass bei den betreffenden Personen der Wunsch nach einer entsprechenden Änderungen bestanden hatte“, erklärt Pressereferent Tobias Herrmann vom Landratsamt Waldshut. Sprich: Die Einführung des SÄK-Kennzeichens ist ein voller Erfolg.
Die Rufe wurden immer lauter
Acht Jahre hat es gedauert, bis der Kreistag im Oktober 2020 den Weg für die Wiedereinführung des historischen SÄK-Kennzeichens frei gemacht hat. Vor allem Bürgermeister Alexander Guhl war es eine Herzenssache.
Nach der Verwaltungsreform 1973 ist das bisherige SÄK-Kennzeichen abgeschafft und durch WT ersetzt worden. Doch im Laufe der Jahre sind die Rufe nach dem früheren SÄK immer lauter geworden. Mit der Zustimmung des Kreistags ist der Bad Säckinger Antrag zunächst ans Regierungspräsidium, dann ans Landesverkehrsministerium und abschließend zum Bundesverkehrsministerium.
Grünes Licht gab es im Februar und ab März durften die ersten Kennzeichen bereits bei den Zulassungsstellen in Bad Säckingen und Waldshut vorbestellt werden. In den ersten Wochen sind die neuen Kennzeichen an 590 Halter vergeben worden. Davon waren 137 Neuzulassungen betroffen.
Der Rest waren Umschreibungen aus anderen Landkreisen, Umschreibungen auf andere Halter innerhalb des Landreises, Wiederzulassungen von abgemeldeten Fahrzeugen, Vorwegzuteilungen für die Vorführungen zur Hauptuntersuchung und die Zulassung von aus dem Ausland eingeführten Fahrzeugen. „1218 bereits im Landkreis Waldshut zugelassene Fahrzeuge sind von WT auf SÄK umgekennzeichnet worden“, so Herrmann weiter.
Ob sich die Einführung des SÄK-Kennzeichens auch finanziell gelohnt hat, darüber konnte der Pressereferent des Landratsamtes keine konkrete Auskunft geben: „Den Umkennzeichnungen steht ein konkreter Verwaltungsaufwand gegenüber“, erklärt Herrmann.
Die konkreten Gebühreneinnahmen sind laut dem Landratsamt nicht erfasst, da es zwischen den Zulassungsvorgängen mit WT- oder SÄK-Kennzeichen keinen Unterschied gibt. „Die Hintergrundarbeit für die Einführung des SÄK-Kennzeichen wird durch die Gebühreneinnahmen nicht abgebildet“, so Tobias Herrmann. „Weshalb diese Maßnahme voraussichtlich keinen betriebswirtschaftlichen Gewinn begründen werden.“
Viele Landkreise haben mehrere Kennzeichen
- SÄK-Kennzeichen: Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen SÄK zugewiesen. Es ist das einzige Unterscheidungszeichen in Deutschland, in dem der Buchstabe Ä vorkommt. Es wurde bis zum 31. Dezember 1972 ausgegeben. Seit 15. März 2021 ist es wieder erhältlich. Das „SÄK“ ist aber nur eines von mehr als 300 Altkennzeichen, die in Deutschland wieder eingeführt worden sind. Manche Landkreise haben nicht nur zwei, sondern – wie beispielsweise der Ortenaukreis – bis zu fünf unterschiedliche Kfz-Kennzeichen. Obwohl die Altkennzeichen Normalität geworden sind, tat sich der Landkreis Waldshut mit der Entscheidung schwer: 2012 lehnte der Kreistag den Wunsch aus dem westlichen Landkreis noch mit deutlicher Mehrheit ab. Im Oktober 2020 wurde ein neuerlicher Vorstoß ebenso deutlich befürwortet.
- Altkreis Säckingen: Zum Landkreis Säckingen gehörten ab 1936 53 Gemeinden, davon fünf Städte. Auch die Stadt Rheinfelden und Schwörstadt waren dabei, die inzwischen zum Landkreis Lörrach gehören.
- Die Kosten: Die Umkennzeichnung eines bereits zugelassenen Fahrzeugs verursacht Gebühren in Höhe von 38,40 Euro bei Beantragung des Wunschkennzeichens vor Ort, beziehungsweise 41 Euro bei vorheriger Reservierung eines Wunschkennzeichens im Internet. Hinzu kommen für den Kraftfahrzeughalter natürlich noch die Kosten für das Prägen der Schilder.