Noch vor zwei Jahren kam die ambulante Reha deutschlandweit zeitweise zum Erliegen. Wegen der Pandemie waren nur stationäre Behandlungen möglich. Nun arbeitet der Geschäftsführer des Reha-Klinikums Peter Kaiser daran, das Angebot für die ambulante Reha ausbauen. Dabei setzt er vor allem auf lokale Patienten und die Zusammenarbeit mit den Ärzten im Landkreis.
Diese Angebote hat die Reha-Klinik Bad Säckingen
Tagsüber zur Reha und abends im eigenen Bett schlafen: Was viele nicht wissen, die eigene Reha muss man nicht unbedingt in weit entfernten Kurorten verbringen. Eine Reha ist bei bestehendem Angebot auch in heimischen Gefilden ambulant möglich. Und die Reha-Klinik Bad Säckingen bietet für bestimmte Indikationen genau das: zum Beispiel bei degenerativen Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates, orthopädischen und entzündlich rheumatischen Erkrankungen, chronischen Schmerzen, operativen Eingriffen mit Hüft- oder Kniegelenkersatz oder Gefäßerkrankungen.
Diese Angebote der Reha-Klinik Bad Säckingen können auch ambulante Patienten in Anspruch nehmen. So beispielsweise Menschen, die eine mehrwöchige ambulante Reha verordnet oder über ein Rezept eine Reha-Nachsorge verschrieben bekamen.
Laut Geschäftsführer Kaiser würden Patienten aus dem Hochrhein auf deutscher und schweizerisch Seite von dem Reha-Angebot im lokalen Umfeld mittlerweile profitieren.
Lokale Zusammenarbeit im Vordergrund
Kaiser setzt auf die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten am Hochrhein: „Wir haben mehr Austausch und bekommen Rückmeldungen“. So könne man bereits vor und nach einem Reha-Beginn mit niedergelassenen Ärzten ein Angebot und eine Aufsicht für die ambulanten Reha-Patienten planen. So beispielsweise in Form einer intensivierten Rehabilitationsnachsorge.
Laut Kaiser sei die Rückmeldung der Patienten sehr gut. Auch der Förderverein des Reha-Klinikums sei begeistert. Gegen eine ambulante Reha spreche eigentlich nur eine schlechte Mobilität und Stress durch die Terminvergabe und die selbst organisierte Anfahrt.
Vision von ambulanten Zentrum in Bad Säckingen
Peter Kaiser geht sogar noch einen Schritt weiter. Schon seit 2022 mache man sich Gedanken zum weiteren Ausbau der ambulanten Reha. Seine Vision: Ein ambulantes Rehazentrum im Gebäude des Gesundheitscampus, keine 500 Meter nebenan. Dort werde es nach Fertigstellung mehrere niedergelassene Ärzte sowie Physiotherapie geben. „Die Patienten würden hier alles Ambulante finden, was sie brauchen“, so Kaiser.
Kaiser rechnet nämlich mit einer Verdopplung der ambulanten Reha-Patienten in seiner Klinik. Das sei das Ziel und mit entsprechender Bewerbung des Angebots auch durchaus machbar. Kaisers Plan soll allerdings keine Notlösung sein: Es sei nicht nur eine Maßnahme, um Defizite aus einer anderen Abteilung aufzuwiegen.
Ist die ambulante Reha das Model für die Zukunft?
Für Kaiser ist der Ausbau der ambulanten Reha zukunftsweisend: „Das ist auch politisch so gewollt.“
Die Deutsche Rentenversicherung konnte einen Trend auf lokale Patienten und die Bewerbung vor Ort zu setzen aber nicht bestätigen.