Der Bergsee soll ab Sommer wieder richtig Luft holen können. Der praktisch von Frischwasser isolierte See soll eine neue Belüftungsanlage bekommen. Die Stadt hatte die Investition zwar bereits im März mit einer Eilentscheidung beschlossen. Nun nahm der Gemeinderat in der ersten gemeinsamen Sitzung seit zwei Monaten zustimmend Kenntnis von dem Beschluss. „Der Bergsee hat keinen vernünftigen Durchfluss“, erklärte Tiefbauamtsleiter Jürgen Huber die Probleme mit dem Sauerstoffgehalt des Sees. Deshalb ist seit 1985 eine Belüftungsanlage in Betrieb, die nun aber am Ende ist, wie Huber erklärte. Klartext: Sie droht auseinanderzufallen. Bei einer Inspektion wurde 2019 festgestellt, dass auch das im Wasser liegende zehn Meter tiefe Stahlgestell vor sich hin rostet und instabil sei. Das habe mittlerweile auch schon Auswirkung auf den Sauerstoffgehalt, der regelmäßig vom Fischereiverein Bad Säckingen gemessen werde, so Huber.

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Das Problem sei der geringe Frischwasserdurchfluss im Bergsee, früher sei zusätzlich der Überlauf unter anderem der Kläranlage Egg in der Bergsee geflossen. Das habe 1983 dazu geführt, dass der See „praktisch tot war“, beschrieb Huber. Daraufhin sei 1985 die Belüftungsanlage installiert worden, die jetzt nach 35 Jahren am Ende der Betriebszeit angekommen ist.

Huber machte im Gemeinderat gleichzeitig deutlich, dass es ohne Erneuerung des Systems nicht geht. Denn eine Testreihe der Universität Basel habe ergeben, dass der See nicht ohne künstliche Belüftung auskomme. Spätestens im Sommer werde eine funktionierende Anlage dringend notwendig. Kosten wird die neue Anlage 185.000 Euro. Im Haushalt sind dafür bereits 190.000 vorgesehen. Der Vorteil der neuen Anlage: Sie sei technisch auf dem neuesten Stand, so Huber, messe den Sauerstoffgehalt und laufe im Gegensatz zur bisherigen Anlage nur, wenn nötig. Somit geht Huber auch von einer Energieersparnis aus.

Hintergrund der getroffenen Eilentscheidungen war die Corona-Gefahr, wegen der auch der Gemeinderat nicht wie üblich tagen konnte. Die Gemeindeordnung erlaubt in dringenden Angelegenheiten Eilentscheidungen durch den Bürgermeister, wenn nicht genügend Zeit zur Verfügung steht, um sie dem Gemeinderat oder dem zuständigen Ausschusses vorzulegen. Die Stadtverwaltung hat vor der Eilentscheidung ein Stimmungsbild bei den Fraktionssprechern eingeholt.