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Die beiden großen Veranstaltungen des Wochenendes, das Medlz-Konzert des Folktreffs am 13. März (rund 400 angemeldete Gäste) und der Landfrauentag am 14. März (rund 300 Gäste) werden verschoben. Am Mittwochnachmittag hatte Bürgermeister Michael Scharf kurzfristig Vertreter von Vereinen ins Rathaus geladen, die über das Wochenende Veranstaltungen geplant hatten. „Das werde ich jetzt jede Woche machen, bis die Situation klarer ist“, so Scharf.

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Er war gerade zurückgekommen von einer Sitzung des Präsidiums des Gemeindetages, dessen stellvertretender Vorsitzender er ist. Dort seien die Wogen hochgeschlagen, vollkommen unterschiedlich ginge man in den Gemeinden auf geplante Veranstaltungen um. Für nächsten Dienstag habe er deshalb die hiesigen Bürgermeister zur Sitzung mit Landrat Martin Kistler gebeten, um ein einheitliches Vorgehen zu vereinbaren.

Scharf: Hauptversammlungen unbedenklich

Überschaubare Veranstaltungen, wie Hauptversammlungen, bei denen unkompliziert auch Teilnehmerlisten geführt werden können, hält Scharf zum jetzigen Zeitpunkt für wenig bedenklich. Hier könne man im Erkrankungsfall nachvollziehen, mit wem der Erkrankte Kontakt hatte und somit eine Erkrankungskette gut nachvollziehen.

Was es jetzt zu beachten gibt

Dass Hauptversammlungen der Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes und der DLRG abgesagt worden waren, habe lediglich etwas mit der Vorsorge zu tun, dass mögliche Rettungskräfte nicht ausfallen, weil sie sich in Versammlungen gegenseitig anstecken. Freilich läge es im Ermessen der Vereine, Hauptversammlungen abzuhalten oder abzusagen. Im Sinne der Epidemie-Vorsorge sei deren Absage aber nicht nötig.

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Beim Folktreff-Konzert und dem Bezirkslandfrauentag allerdings handelt es sich um überregional besuchte und größere Veranstaltungen, bei denen die Teilnahme von Senioren eine erhebliche Rolle spielt. Erfahrungsgemäß sind viele der teilnehmenden Landfrauen beim Landfrauentag im Seniorenalter. Zur Medlz-Veranstaltung des Folktreffs hatte die Stadt 100 Senioren im Alter ab 60 Jahren eingeladen. Aus der Präsidiumssitzung des Gemeindetags zitierte Scharf einen Kollegen, der meinte: „Wer jetzt noch eine Veranstaltung mit Senioren ausrichtet, gehört eingesperrt.“

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Dennoch hätte Scharf bis zum Donnerstagmorgen noch keinerlei Bedenken gehabt. Der Landkreis sei noch bis in diese Woche hinein „coronamäßig“ ein unbeschriebenes Blatt gewesen. Deshalb habe man gut auch auf die Eigenverantwortlichkeit der Besucher für die eigene Gesundheit und die der anderen verweisen können. „Unsere Frauen wissen doch, dass man sich regelmäßig die Hände wäscht“, so die Bezirksvorsitzenden der Landfrauen, Carola Morath.

Das Bild hat sich gewandelt

Bei einer galoppierenden Ausbreitung, die aus allen Richtungen näher komme, würde sich das Bild jedoch wandeln, auch was die Kapazität des Gesundheitssystems angeht, gab Bürgermeister Michael Scharf zu bedenken. „In Stuttgart waren sogar die Zufahrten zu Krankenhäusern blockiert und kontrolliert“, berichtete er aus der Landeshauptstadt.

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Beim Folktreff, sowie beim Landfrauenbezirk war man bis zu dieser Sitzung davon ausgegangen, dass die jeweilige Veranstaltung stattfindet. „Entsprechend hatten wir Vorsorge getroffen mit Handdesinfektionsmittel für unsere Gäste und mit vorbereiteten Aushängen über wichtige Verhaltensmaßregeln, um eine mögliche Ansteckung zu vermeiden“, wird im eilends herausgegebenen Newsletter des Folktreff erläutert.

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