Martha Weishaar

Die Corona-Krise verändert vieles. Auch das Freizeitverhalten hat sich verändert. Mehr denn je suchen die Menschen Erholung in der Natur. Im ländlichen Raum hat man den Vorteil, dass sich unmittelbar vor der eigenen Haustür eine Fülle von Möglichkeiten bietet. Auch Bonndorf und die nahe Umgebung bieten eine Vielzahl attraktiver Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren.

Naherholungssuchende und Urlauber haben dabei in erster Linie die Wutachschlucht mit all ihren wild-romantischen Nebenschluchten im Fokus. Derweil bieten etliche weitere Rundwanderwege eine formidable Alternative für alle, die den Massenaufläufen im Gebiet der Wutachschlucht entfliehen und Natur in Stille genießen wollen.

Für jeden Wandergeschmack etwas dabei

16 Rundwanderwege laden ein, die Natur rund um Bonndorf zu entdecken. Der kürzeste Vorschlag ist gerade mal 1,5 Kilometer, der längste 16 Kilometer lang. Mit quadratisch weißen Schildern wurden die Wege einheitlich gekennzeichnet, sodass auch ortsunkundige Wanderer sich orientieren können.

Allerdings, so räumt Petra Kaiser von der Tourist-Information ein, fehlen mittlerweile manche Schilder. Teilweise fielen Bäume, an denen Wegweiser angebracht waren, Stürmen zum Opfer oder wurden im Zuge von Waldarbeiten gefällt. Gelegentlich werden Schilder aber auch geklaut. Es empfiehlt sich also, geeignetes Kartenmaterial mit auf den Weg zu nehmen.

Initiative geht von Förstern aus

Initiiert wurde die Ausweisung der 16 Rundstrecken kurz vor der Jahrtausendwende. Maßgeblich waren Förster an der Ausarbeitung beteiligt. Peter Riester und Fritz Hugel, damalige Revierförster im Staatswald, koordinierten die Routenvorschläge und vervollständigten das Werk.

Seither sind die Wanderwege der Ferienregion Bonndorf auf einer eigenen Wanderkarte dargestellt. Fritz Hugel erinnert sich. „Davor waren in beinahe allen Ortsteilen Wanderwege ausgeschildert. Die waren auf Dauer aber nicht mehr zu unterhalten. Also kamen Forstleute und Stadtverwaltung überein, die Wandervorschläge zu bündeln.“

Sämtliche Ortsteile sowie die landschaftlich schönsten Punkte wurden berücksichtigt. „Vorher gab es ein kleines Heftle, in dem auf jeder Seite ein Wandervorschlag vorgestellt wurde. Jede Gemeinde meinte, sie müsse etwas anbieten“, erzählt Peter Riester. „Da waren Wege dabei, die abseits lagen, im Verlauf der Jahre zugewachsen und gar nicht mehr begehbar waren. Also wurden Revierförster aufgefordert, Vorschläge für neue Wanderrouten zu machen. Schließlich kennen die sich in ihren Revieren am besten aus.“

Verbindung mit Fahrradrundweg

Der einstige Förster setzte sich mit Herzblut für das Projekt ein, schreinerte sogar selbst einige der Holzkonstruktionen, auf denen die Übersichtskarten an den Wanderparkplätzen angebracht sind. Gleichzeitig reifte in Peter Riester die Idee, alle Ortsteile mit einem Fahrradrundweg zu verbinden. Daraus wurde die „Tour de Bonndorf“. Gemeinsam mit Fritz Hugel arbeitete er diese ebenfalls in der Streckenführung aus. Seit 1999 ist die Strecke beschildert und auf derselben kartographischen Grundlage wie die Rundwanderwege ausgewiesen.

Wandertipps: Im Verlauf der nächsten Wochen stellen wir einige der Wegstrecken in einer kleinen Serie vor.