Ganz bei null muss Claudia Huber nicht anfangen. Denn als Grundlage für die Chronik dienen ihr die handschriftlichen Aufzeichnungen von Johann Bär (1880 bis 1971) aus Segeten. Nun sucht Claudia Huber Bilder, Fotos, Geschichten und Informationen über die Vorfahren der Segeter Bewohner. Wer solches Material hat, soll sich an sie wenden. Sie komme gerne auch vorbei, mit Einhaltung der Corona-Regeln, um Geschehenes zu notieren oder Fotos und dergleichen abzuholen, sagt sie. Originale werden selbstverständlich wieder zurückgegeben. „Nehmen Sie sich Zeit und erzählen Sie mir Ihre Geschichten“, fordert sie die Bewohner von Segeten auf.

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Die Chronik möchte sie zum 50-jährigen Jubiläum der Frauengemeinschaft Segeten 2022 herausgeben. Die Gemeinschaft wurde 1972 gegründet. Deren erste Vorsitzende war Adelheid Bär, die Schwiegertochter von Johann Bär. Sie war im Besitz des von ihm in der alten deutschen Sütterlin-Schrift von Hand geschriebenen Dorfbuchs, das Aufzeichnungen von besonderen Ereignissen und Geschichten enthielt.

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Bär – er war Waldhüter, Ratschreiber, Landwirt und Zimmermann – hatte darin auch von jedem Haus auf Segeter Gemarkung in fortlaufender Reihenfolge der alten Hausnummern eine Chronik der Besitzer erstellt. Adelheid Bär machte sich nicht nur die Mühe, das Buch in der heute gebräuchlichen Schrift abzuschreiben, sondern fügte spätere Ereignisse wie beispielsweise den Orkan Lothar hinzu – insgesamt eine Riesenarbeit, von der nun Claudia Huber profitieren kann. Sie sei erst am Anfang der Segeter Chronik, berichtet sie. Anfängliche Überlegungen, alle handschriftlichen Notizen abzutippen, hat sie fallen gelassen. Klar ist, dass sie kein Buch mit Familiengeschichten wie von Helmut Faller machen will. Ihr schwebt ein informatives, unterhaltsames und bebildertes Buch vor. Klar ist auch: „Das wird ein dicker Schmöker.“

Engagement fürs Dorf

Claudia Huber hat nun zwei Jahre Zeit, ihr ehrgeiziges Projekt zu realisieren. „Das braucht Zeit“, weiss sie. Zeit, die sie auch zur Klärung der Publikationsform braucht. Es sei offen, ob die Chronik in Eigenregie oder via Verlag erscheinen wird. Geld will sie damit jedenfalls keines verdienen. „Das ist keine Geschäftsidee, sondern ein Dienst an der Bevölkerung“, sagt sie. Und: „Es wäre schade, wenn die Aufzeichnungen von Johann und Adelheid Bär liegen bleiben würden. Ich will es fürs Dorf machen“, so Claudia Huber.