Was ist das denn? Ein schönes blaues Auto mit einer Dekoration aus Bergen auf der Karosserie und einer Kamera auf dem Dach? Fährt in eine Sackgasse vor der Ortseinfahrt von Niederwihl, kehrt um und biegt in die Kreisstraße 6545 ein. Ach, Google Street View ist es, „explore the world, zu deutsch „entdecke die Welt“ und so Sachen, auf dass sich niemand verirrt auf den Straßen, sofern sie denn befahrbar sind. Was aktuell nicht überall der Fall ist.
Strecke ist bis Mitte Oktober gesperrt
Hiermit also das Neueste von der Verkehrsfront: Es ist mindestens eine Umleitung entstanden, die erheblichen Einfluss auf den Verkehrsfluss hat, und das ist ausgerechnet die, in die vor ein paar Wochen Google Street View eingebogen ist: die K6545. Um die Böschung entlang dieser Straße zwischen Niederwihl und der Landesstraße L151a zu sichern, so teilt das Landratsamt Waldshut mit, ist die Strecke seit Montag dieser Woche bis voraussichtlich Mitte Oktober voll gesperrt. Die Sperrung ist an vier Schrankenzäunen mit Fahrverbotsschildern erkennbar, zwei Schranken sind als Teil-, zwei nahe der Baustelle als Vollsperrung eingerichtet. Umleitungen sind signalisiert, es sollte nichts schief gehen.
Aber: Jetzt hat sich neu eine weitere Baustelle ergeben, ebenfalls in der Nähe von Niederwihl, allerdings in der anderen Richtung nach Tiefenstein, mit Ampelbetrieb. Bedeutet, dass die Verkehrsteilnehmer in eine Richtung bei Rot, wenn nicht grün ist, stehen bleiben und in die andere Richtung gar nicht durchkommen, beziehungsweise andere Straßen befahren müssen.
Die einen brettern durch, die andern üben sich in Geduld
Manche Verkehrsteilnehmer nutzen ihre Ortskenntnis, indem sie entweder durch ein Wohngebiet brettern oder über eine Gemeindestraße, um dort allenfalls einem mächtigen Lastwagen zwischen Mais und Wiese zu begegnen. Dann wird‘s eng. Andere üben sich in Geduld und lernen so ihre gute Seite kennen, sofern ihnen kein mächtiger Lastwagen begegnet, sonst lernen sie noch ihre Sorge um den Rückspiegel kennen.
Sicher gibt es noch andere Baustellen zwischen Hotzenwald und Rheintal. Was sein muss, muss sein. Ganz früher war es anders, da gab es nur eine Straße von A nach B. Heute jedoch gibt es so viele Straßen, dass es Einrichtungen wie Google Street View unbedingt braucht, um nicht verloren zu gehen. Von wegen „entdecke die Welt“: erstmal können vor lauter Sperrungen, Umleitungen, Ampeln und Sorgen um Rückspiegel.