Schüler der Zinzendorfschulen in Königsfeld äußern Wünsche, Botschaften und Gefühle im Schulwettbewerb und kommen zum Schluss: Mit höhenverstellbaren Tischen und Stühlen könnten sie den Unterricht flexibel verbringen.
Die Schüler der Berufsschulklasse 1 der Zinzendorfschulen mit Klassenlehrerin Nicole Schwenk wünschen sich für ihr Klassenzimmer neue Tische und Stühle.
| Bild: Lothar Herzog
Das Klassenzimmer der Schüler der Berufsschulklasse 1 der Zinzendorfschulen in Königsfeld sieht zwar hell und freundlich aus. Allerdings spiegelt sich in den Gesichtern der 13 Mädchen und fünf Jungs eher trister Unterrichtsalltag wider. An einem unverrückbaren Platz stillzusitzen, fällt ihnen oft schwer.
Spontane Arbeitsgruppen zu bilden und den Austausch zu fördern, ist nahezu unmöglich. Wenn es nach ihnen und Klassenlehrerin Nicole Schwenk geht, könnte das mit einem modernen Konzept bald ganz anders und besser sein.
So funktioniert der Schulwettbewerb
Ein neues Konzept kann dem Klassenzimmer frischen Wind einhauchen
Auf einem Poster schildern sie in kleinen Botschaften ihre Gefühle und Wünsche, wie sie sich den Unterricht vorstellen. Sie verfolgen den Traum eines bedarfsorientierten Klassenzimmers und Unterrichts.
Weil sich die Räumlichkeiten von 48 Quadratmetern nun mal nicht ändern lassen, wünschen sie sich eine neue Möblierung mit höhenverstellbaren Einzeltischen mit Rollen und Stühlen, die sich leise schaukeln lassen.
Damit böte sich die Möglichkeit von Lerninseln für eine bestimmte Gruppe von Schülern, aber auch einen ruhigeren Aufenthaltsplatz in einer Ecke für einzelne Schüler, die sich auf diese Weise besser auf anstehende Aufgaben konzentrieren können, wie Schüler Noah Brosch versichert.
Eine neue Einrichtung sprengt das Budget der Schule
Angebote von Fachfirmen haben Kosten von 10.000 bis 12.000 Euro ergeben. Weil eine solche Summe das Schulbudget nicht hergibt, bewerben sich die Berufsschüler für den Schulwettbewerb der Sparkasse Schwarzwald-Baar in der Hoffnung, berücksichtigt zu werden. Schließlich soll das Pilotprojekt auch anderen Schulklassen nützen, zumal auch dort großes Interesse besteht.
Mit dem Thema bedarfsorientierter Unterricht beschäftigen sich die Schüler samt Klassenlehrerin nach eigener Auskunft schon länger, konkret wurde es seit Jahresbeginn. Deshalb wurde im Internet recherchiert, wie so ein bedarfsorientiertes Klassenzimmer aussehen könnte. „Einen Beamer an der Decke und eine Leinwand haben wir, um digital arbeiten zu können. Aber es muss auch das Drumherum stimmen“, befindet sich Schwenk auf einer Wellenlänge mit ihren Schülern.
Und auch die Schulleitung steht voll dahinter. Eine wichtige Rolle bei ihrem Plan spielte auch der in einem Wandbild eingerahmte und vielsagende Leitgedanke: „Wir bringen Kindern bei, stillzusitzen und später sollen sie die Welt bewegen“.