Zuerst kam der Vorsatz, regelmäßig joggen zu gehen. Doch nach einem Anlauf voller Euphorie folgte die Durststrecke. Wer sich ertappt fühlt, kann sich von Neuem motivieren lassen: Eine Laufgruppe in Villingen-Schwenningen hat wertvolle Tipps und bedeutende Ambitionen zum gemeinsamen Sport.

Durch eine Laufgruppe hat Davide Fauth Anschluss gefunden

Davide Fauth hat Ende Januar eine Laufgruppe in seiner Heimatstadt Villingen-Schwenningen zusammengetrommelt. Die Idee brachte er aus München mit. Hier habe der 27-Jährige neben der Arbeit versucht, Sportfreunde zu finden. „In München sind Laufgruppen im Trend. Da habe ich schnell Anschluss gehabt“, erzählt er auf Lauftour mit dem SÜDKURIER.

Der leidenschaftliche Läufer Davide Fauth ist auch schon in Rennen angetreten.
Der leidenschaftliche Läufer Davide Fauth ist auch schon in Rennen angetreten. | Bild: Elisa Gorontzy

Gemeinsam geht es wie jeden Dienstagabend um 18.30 Uhr durch Villingen. Die Laufroute führt vom Franziskanermuseum durch die Ringanlagen in Richtung der Südstadt, am Warenbach entlang, am Schleifenhof vorbei über den Sportplatz Pfaffenweiler zum Magdalenenberg und wieder zurück zum Anfangspunkt.

Mit dabei sind an diesem sonnigen Abend drei weitere Gruppenteilnehmer, die aus guten Gründen regelmäßig mitlaufen.

Die Laufgruppe in Aktion Video: Elisa Gorontzy

Mit 75 Jahren und Herz-OP ist Ulrich Hahn fit wie ein Turnschuh

Auf eine Herzoperation folgte die Reha. Hier wurde Ulrich Hahn vor zwei Jahren zu regelmäßigem Sport motiviert. „Ich habe lange nach Menschen gesucht, mit denen ich mitlaufen kann, weil es gemeinsam viel mehr Spaß macht“, erzählt der Villinger. Durch eine Meldung im SÜDKURIER sei er auf die Laufgruppe aufmerksam geworden.

Der Villinger Ulrich Hahn ist schon immer gerne laufen gegangen.
Der Villinger Ulrich Hahn ist schon immer gerne laufen gegangen. | Bild: Elisa Gorontzy

Mittlerweile schafft der 75-Jährige zehn Kilometer in einer Stunde. Seine Fitness habe sich durch den regelmäßigen Sport verbessert. In mäßigem Tempo läuft Hahn neben Fauth die Straße entlang. An einer Abzweigung stoßen sie wieder auf die zwei anderen Mitglieder, die eine schnellere Extrarunde eingelegt haben. „Wir teilen unsere Gruppe in zwei, damit jeder in seinem Lauftempo unterwegs sein kann“, erklärt der 27-Jährige.

Nach Corona ist Simon Rogosch wieder in die Gänge gekommen

Für seine Gesundheit ist auch Simon Rogosch auf Tour gegangen. Sport habe er schon immer gerne gemacht. Aber es sei das Laufen gewesen, das ihn nach einer Corona-Erkrankung wieder hochgeholt habe. „Meine Ausdauer ist besser geworden und die Kurzatmigkeit ist weggegangen“, erzählt der Villinger.

Simon Rogosch aus Villingen kann beim Laufen in der Gruppe abschalten.
Simon Rogosch aus Villingen kann beim Laufen in der Gruppe abschalten. | Bild: Elisa Gorontzy

Das Mittel zum Zweck sei schnell zu einer Leidenschaft geworden. Der 26-Jährige genieße die Laufabende mit der Gruppe. Dabei könne er gut nach Feierabend abschalten und vor allem die Sportroutine festigen. „Danach fühle ich mich einfach gut“, sagt der Villinger.

Die Herausforderung hat Pia Halder erfolgreich angenommen

Einen schnellen Blick auf die Fitness-Uhr am Handgelenk wirft Pia Halder. Sie ist an diesem Abend sieben Kilometer in 35 Minuten gelaufen. „Ich fordere mich gerne heraus“, sagt die 22-Jährige. Die Fortschritte aus ihrem Training würden ihr auch auf ihrem Karriereweg helfen. Fitness braucht sie für ihr Studium an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen.

Pia Halder schöpft aus der Laufgruppe Motivation und Freude.
Pia Halder schöpft aus der Laufgruppe Motivation und Freude. | Bild: Elisa Gorontzy

„Für mich ist die Laufgruppe ein gutes Training mit Spaßfaktor“, sagt Halder. Oft werde sich während der Sporteinheit unterhalten. Die 22-Jährige schätzt die Motivation und Unterstützung, die sie innerhalb der Gruppe erfährt. Besonders hebt sie Fauth hervor: „Er ist ein Top-Läufer und hat immer gute Tipps für uns.“

Voneinander können die Gruppenmitglieder einiges lernen

Für Anfänger hat der Gruppen-Initiator einen besonderen Rat: „Sie müssen zu Beginn langsam laufen, um dann schneller werden zu können.“ Der 27-Jährige empfiehlt, die Laufziele vorerst niedrig anzusetzen. Denn wer sich überschätzt, würde schnell demotiviert.

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Weitere Tipps gebe der passionierte Läufer gerne an den Dienstagabenden weiter. Er betont, dass Menschen jedes Alters zu den Treffen willkommen seien. „Wir jüngeren können auch viel von älteren Mitgliedern lernen, die vielleicht schon einige Rennen mitgemacht haben und einiges an Erfahrung mitbringen“, sagt Fauth mit einem Lächeln.