Ein gelungenes Familienfest ist das Jubiläum des Bad Säckinger Wildgeheges gewesen. Unterhalb des Bergsees gelegen, ist das Naherholungsgebiet seit 50 Jahren eine Attraktion für Besucher von nah und fern. Die Parkplätze waren den ganzen Tag lang voll belegt und zahllose Kinder lockten die Tiere an die Futterbecher. Die Fütterung mit Maiskörnern gelang allerdings nicht immer – mal waren die Tiere zu scheu, mal die Kinder. Jung und Alt hatten die Einladung zum als Familientag konzipierten Rundgang durch das Wildgehege in Scharen angenommen. Mehr als 1000 Besucher werden es gewesen sein, wie die Teilnehmerzahlen an den Gewinnspielen zum Jubiläum erahnen lassen.

Die Bachen im Wildgehege in Bad Säckingen bekommen zahlreiche Frischlinge, die eine große Attraktion für die Besucher darstellen. Die ...
Die Bachen im Wildgehege in Bad Säckingen bekommen zahlreiche Frischlinge, die eine große Attraktion für die Besucher darstellen. Die Jungen verlassen auch die Gehege, um herumzustromern. Bilder: Gerd Leutenecker | Bild: Gerd Leutenecker

Die Verbundenheit zum Wildgehege ist tief verwurzelt. Was schon mit den eigenen Kindern unternommen wurde, setzt sich mit den Enkeln fort. So geht es hinaus in den Wald, etwas laufen und die Wildtiere beobachten.

Mit dem Stadtförster von damals unterwegs

Das Konzept von vor einem halben Jahrhundert zieht noch immer. Dem einstigen Stadtförster Max Eckert gefällt das weiterhin – auch er drehte am Samstag wieder eine Runde im Wildgehege. Als Eckert und der damalige Bürgermeister Günther Nufer das Areal 1974 einweihten, standen die Tiere im Mittelpunkt.

Auch der ehemalige Stadtförster Max Ecker, der das Wildgehege 1974 mitgegründet hat, ist beim Jubiläumsfest zu Besuch.
Auch der ehemalige Stadtförster Max Ecker, der das Wildgehege 1974 mitgegründet hat, ist beim Jubiläumsfest zu Besuch. | Bild: Gerd Leutenecker

Heute ist der Aufenthalt im Wald auch eine Attraktion. Beim aktuellen Stadtförster Gabriel Hieke paart sich die Traditionswahrung mit dem Gedanken der Weiterentwicklung der Tiergehege. Wald ist nie etwas Kurzlebiges, da wird in Generationen gedacht. Was stellenweise auch bei den Besuchern am Samstag zu hören war: „In dem Bach bin ich schon mit meinem Papa rumgewatet“, sagte eine Frau zu ihrer Schwiegertochter, als die kleine Enkelin ihrer Holzkugel im Bachlauf nachlief. Die neue Holzrallye im Wildgehege, die am Freitag eröffnet worden war, kommt gut an.

Wildtiere im Lebensraum kennenlernen

Am oberen Gehege war der Hochstand stets voll mit Kindern. Der Förderverein Waldkindergarten hatte zum Schnitzen eingeladen. In der Mitte des Areals lud das Bildungswerk Christiani zum Vogelhäuschen Bauen ein. Daneben hatten die städtischen Forstmitarbeiter ein Gehege geöffnet, die Besucher durften hinein, um das Damwild zu füttern. Bei den Wildschweinen ist das nicht möglich, da wachen die Bachen mit Argusaugen über ihre Frischlinge. Wobei die Neugierde beiderseits des Zauns groß war.

An den Spielstationen können die Kinder auch kreativ mit den Materialien aus dem Wald arbeiten.
An den Spielstationen können die Kinder auch kreativ mit den Materialien aus dem Wald arbeiten. | Bild: Gerd Leutenecker

Am späteren Nachmittag lagen zu viele Maiskörner im Gehege und die wohlgenährten Frischlinge suhlten sich lieber im Matsch. Unterhalb ihres Geheges boten die Förster vom Landesforst eine Spielestation zur Waldpädagogik. Daneben standen die zum Jubiläum vom Stadtförster kostenlos herausgegebenen ersten Futterbecher. „Was nicht im Gehege landet, hohlen sich die ausbüxenden Frischlinge eh in den nächsten Tagen“, sagten die Forstwirtauszubildenden.

Naherholungsgebiet bleibt ein Besuchermagnet

Das städtische Kultur- und Tourismusbüro machte eifrig Werbung für die Angebote in der Stadt. Wobei dessen Stand auch die Anlaufstation für Anregungen war. Dabei wurde angemerkt: Nicht jeder möchte die Holzkugel nach dem Durchlaufen der Rallye mit nach Hause nehmen, ein Ablagekorb wäre dafür sinnvoll. Oder: Die Anzahl der Sitzbänke sei zu gering. Diese Knappheit könnte am Samstag dem großen Besucherandrang am letzten warmen Sommertag geschuldet gewesen sein. Auch von der benachbarten Eggberg Klassik kamen viele Besucher zum Wildgehege für einen kurzen Spaziergang oder eine etwas anspruchsvollere Runde. Das Konzept ist zeitgemäß – Familien gehen in den Wald und können immer wieder etwas Neues erleben – das wird wohl auch die kommenden 50 Jahre so bleiben.

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