Grenzach-Wyhlen – In Grenzach-Wyhlen treten derzeit vermehrt Ratten auf, sagt Bürgermeister Tobias Benz. Aus gegebenem Anlass hat die Gemeinde jüngst eine Pressemitteilung herausgegeben. Nun sei auch in der Lindenschule ein Rattenproblem erkannt worden und „vollumfänglich in Angriff zu nehmen“, so Benz auf Nachfrage dieser Zeitung.

Die großen Nager kämen, so Bürgermeister Benz, durch den Kanal und vom Ruschbach und hätten sich nun auch im Gebäude in den Zwischendecken einiger Klassenzimmer angesiedelt. Eine Klasse mit starkem Befall von Nagern wurde bis zu den Sommerferien in die kleine Mensa ausgelagert.

Die Hausmeister seien bereits jetzt mit dem Rückbau der Decken an den betreffenden Stellen beschäftigt. Der Bürgermeister betont, dass alle möglichen Maßnahmen wegen des Rattenbefalls in Abstimmung mit der Schulleitung und den jeweiligen Fachbehörden und dem Gesundheitsamt eingeleitet wurden. Mit dem ersten Ferientag gehe man als Schulträger das Rattenproblem intensiv an. Man habe so lange warten müssen, bis die Kinder außerhalb der Gefahrenzone seien.

Nach ersten Sichtungen habe die Gemeinde ein Hertener Schädlingsbekämpfungsunternehmen kontaktiert, mit dem man gut zusammenarbeite, sagt die für die Lindenschule zuständige Projektleiterin für Hochbau der Gemeinde, Carolin Feneis, im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Firma habe umgehend erste Maßnahmen eingeleitet, die auch einen ersten Erfolg erzielten.

Alle Einfallswege im Heizungskeller wurden mit Metallplatten versiegelt und auch sonstige Löcher verschlossen. Zudem wurden viele Totfallen aufgestellt, die außerhalb der Reichweite oder den Zugriffszeiten von Kindern platziert seien. Seit Wochen kontrollieren die Hausmeister vor jedem Schultag die gesamten Räume der Schule. Weil auch Kot von Ratten und Mäusen in Schränken gesichtet wurde, seien alle Möbel geleert und gereinigt worden.

Weil die Plage doch größer schien, habe sich die Gemeinde schließlich für eine größere Schädlingsbekämpfung entschieden, um der Situation Herr zu werden. „Wir machen es gründlich und umfassend“, sagt Carolin Feneis. Man habe sich wie in Rheinfelden für ein vorhergehendes Monitoring und das massive Auslegen von Giftködern entschieden. Eine vollumfängliche Bekämpfung mit Giftködern hieße auch, dass der Ruschbach und die Kanalisation mit inbegriffen seien, sagt Bürgermeister Benz.

Das Problem sei, dass die Bekämpfung mit Giftködern erst möglich werde, wenn keine Kinder mehr im Gebäude seien. Wenn alles gut laufe, sei Ende August alles erledigt. Ziel sei es, den Befall bis zum Schuljahresbeginn beseitigt zu haben, sagt Carolin Feneis.

Probleme bereiten immer wieder Essensreste, die Schüler offen liegen lassen. Ein gefundenes Fressen für Ratten. Deshalb seien die Gemeinde und Schule auch auf die Mithilfe der Schüler angewiesen.