Die aus Südostasien eingeschleppte Asiatische Hornisse ist längst in der Region angekommen. Das hat sich jüngst in der Brühlstraße in Wyhlen gezeigt. Dort hat sie sich inmitten eines Wohngebiets ein großes Nest in einer Baumkrone gebaut. Hornissenfachberaterin Bianca Duventäster vom Landesverband Badischer Imker hat das stattliche Nest entfernt.
Dass sich die Hornissenart nun auch in Mitteleuropa wohlfühlt, hänge mit den immer milderen Wintern zusammen, erklärt Duventäster in Wyhlen. Das Problem: Die asiatische Hornisse braucht im Gegensatz zu heimischen Hornissen ein Vielfaches an Proteinen. Daher fresse diese asiatische Insektenart, im Gegensatz zur europäischen Hornisse, vornehmlich heimische Honigbienen, was zum Verlust ganzer Bienenvölker führe. Schmetterlinge und Wildbienen seien davon ebenfalls betroffen.
Auch Ralf Thoma vom Imkerverein Grenzach-Wyhlen betonte, wie wichtig es deshalb sei, die Nester der asiatischen Hornisse zu entfernen, weil diese die heimischen Honigbienenstände als Nahrungsquelle aufsuchten. Bianca Duventäster erklärte, dass durch die asiatische Hornisse sogar die gesamte Artenvielfalt der heimischen Insekten bedroht werde. Daher sei es unerlässlich, Nester der asiatischen Hornissen umgehend zu melden. Dass die Entfernung eines Nests der Asiatischen Hornisse gar nicht so einfach ist, wurde in der Brühlstraße deutlich, wo zunächst auch überlegt wurde, die Feuerwehr mit der Drehleiter zu beauftragen, um an das Nest in der Baumkrone zu gelangen.
Wegen der kalten Witterung gelang das Entfernen des Hornissennests jedoch problemlos. Im Nest war laut Bianca Duventäster kein Leben mehr enthalten. Nur Maden seien dort vorhanden gewesen. Eine Asiatische Hornisse konnte sie den interessierten Beobachtern aber dennoch präsentieren. Offen blieb, ob diese nur in einer Art Erstarrung verharrte oder ob sie bereits tot war. Deutlich zu erkennen war jedoch die Zeichnung der Hornisse mit schwarzer Brust, gelben Beinen und orange-gelber Gesichtszeichnung. Etwa fünf bis zehn Kilogramm schwer war das leere Nest, das stattliche Ausmaße angenommen und einst bis zu 3000 Hornissen beherbergt hatte. Daher gelte es im Jahr 2024 sowohl die Primärnester der Asiatischen Hornissen zu bekämpfen, als auch die Sekundärnester. Nach bisherigen Erkenntnissen könne man diesbezüglich von etwa 20 Primär- und etwa zehn Sekundärnestern in Grenzach-Wyhlen ausgehen.
Meldeplattform: Die Landesanstalt für Umwelt hat im Internet eine Meldeplattform unter https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse eingerichtet. Die Hornissenbeauftragte Bianca Duventäster ist per E-Mail unter duventaester@badische-imker.de erreichbar.