Grenzach-Wyhlen – In der Gemeinde Grenzach-Wyhlen wurden am Osterwochenende viele öffentliche Stromkästen, Verteilerkästen, Telekommunikationskästen und private Müllcontainer in roter und blauer Farbe besprüht und mit dem Logo des Basler Fußballclubs (FCB) versehen. Auch das große Verteilergebäude auf dem ansonsten noch fast freien Gelände Kapellenbach-Ost wurde mit den Farben des Fußballclubs besprüht. Auf der Rückseite des Gebäudes prangt in Gelb der Schriftzug „FC Basel“. Die übrigen Flächen des Verteilergebäudes sind mit Gesichtern besprüht. Ebenso sind Briefkästen und private Gartenzäune in Mitleidenschaft gezogen worden.

Ob die übereifrigen FC-Basel-Anhänger sich alles gut überlegt haben und sich der Tragweite bewusst sind? Halbwegs professionell sehen die Schablonen zumindest aus, die das Logo des Vereins zeigen. Ob sich der FC Basel künftig um die Stromversorgung der Gemeinde Grenzach-Wyhlen kümmern möchte? Wohl eher nicht, denn klar dürfte sein, dass es sich bei den Malereien nicht um Arbeiten im Auftrag des zweiterfolgreichsten Clubs in der Geschichte des Schweizer Fußballs handelt – sondern um Sachbeschädigung.

Bei der Polizei sind bereits Anzeigen eingegangen. Eine betrifft den Bandweg in Wyhlen. Dort sei die halbe Wand eines Unterstellhäuschens mit blauer Farbe beschmiert worden. Ob die Täter gestört wurden, ist offen. Jedenfalls scheinen der oder die FCB-Sympathisanten ihr „Kunstwerk“ dort nicht ganz vollendet zu haben, ebenso wie auf der Rückseite eines Trafo-Häuschens im Neubaugebiet „Kapellenbach-Ost“.

Mit der roten Farbe seien anderorts auch Phallus-Symbole an freie Flächen geschmiert worden. Alle Fälle seien Sachbeschädigungen. Die Polizei ermittle dahingehend bereits, hieß es auf Anfrage. Die Kosten der Entfernung könnten hoch ausfallen, wenn Firmen beauftragt werden müssen, den Lack zu entfernen. Das Bußgeld für die Beschädigungen und Anzeigen kämen noch hinzu, wenn der unbekannte Fan ermittelt wird. Diese Zeitung sprach mit geschädigten Anwohnern. „Wir haben Geräusche gehört und die Polizei informiert“, sagt ein Bewohner der Hutmattenstraße. Bei ihm wurden die verzinkten Türen von Müllabstellräumen besprüht. Er habe vor allem des Nachts gehört, wie draußen Fußball gespielt und gegrölt wurde, sagt der Anwohner. Die Schmierereien seien ihm erst am nächsten Tag aufgefallen.

In der Hutmattenstraße sind die Farbschmierereien an den Müllanlagen von der Hausverwaltung bereits entfernt worden. Hier wurde eine Firma beauftragt. Einige Anwohner hätten sich zusammengeschlossen und planten einen Termin in der offenen Bürgersprechstunde mit Bürgermeister Tobias Benz, um die Vorkommnisse zu melden und für den damit verbundenen Ärger und die Kosten Lösungen zu finden.