Nachdem die BUND-Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen 2020 erfreut festgestellt hatte, dass sich nach langer Zeit wieder ein Jungbiber im Bereich des Kiesgruben-Biotops niedergelassen hatte, war dieser bereits ein Jahr später wieder verschwunden. Damals nahm man beim Bund für Umwelt- und Naturschutz an, dass freilaufende Hunde den Biber vertrieben haben.
Wie mit Sägeblatt abgenagte Bäume
Massive Biberspuren an Bäumen und Sträuchern deuten nun darauf hin, dass offenbar ein oder mehrere Biber ins Feuchtbiotop der Kiesgrube zurückgekehrt sind. Bei einer ihrer regelmäßigen Exkursionen durch das Kiesgrubenbiotop stellte die Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe, Irene Blaha, in diesen Tagen massive Biberspuren im östlichen Teil des Biotops fest. Bei einem Besuch wurde deutlich, dass mittlerweile mehr als Bäume nahezu gänzlich abgenagt und wie mit einem Sägeblatt abgetrennt wurden. Einige wenige Bäume sind nur noch minimal mit ihren Wurzelstöcken verbunden.
Irene Blaha macht für die erneute Biberpopulation im Kiesgrubenbiotop das Hochwasser des Rheins verantwortlich, das seit zirka zwei Monaten auch Wasser ins Feuchtbiotop drängen lässt. Die BUND-Vorsitzende meint, dass es sich um Jungbiber handeln könnte, die von der schweizerischen Seite des Rheins auf Wanderschaft gingen und nun auch das deutsche Rheinufer erreicht haben. Schließlich seien alle Biberreviere entlang des Rheinufers besetzt, was dazu geführt haben könnte, dass die Jungbiber auf Wanderschaft gegangen seien.
Große Bedeutung fürs Ökosystem
Inwieweit die Biber nun im Kiesgrubenbiotop heimisch werden, bleibt abzuwarten, da noch nicht festgestellt werden kann, ob die Biber dort auch eine Biberburg errichten werden. Fakt sei jedoch, so Irena Blaha, dass die Biber auch im Kiesgrubenbiotop eine große Bedeutung für das Ökosystem haben. Die Biber würden mit ihren Bauten nicht nur für den Hochwasserschutz sorgen, sondern würden auch das Gehölz reduzieren, indem sie es fressen. Auf diese Weise sei der Biber selbst ein wichtiger Helfer bei der Biotoppflege und unterstütze dabei auch noch die Entwicklung heimischer Gehölze.
Es besteht nun die Hoffnung, dass die erneute Biberpopulation nicht durch freilaufende Hunde erneut beeinträchtigt wird. Auf neu installierten Schildern über die „Lebendige Flusslandschaft Wyhlen“, die von der BUND-Ortsgruppe aufgestellt wurden, wird auch darauf hingewiesen, dass man gerade in der Brutzeit (1. April bis 15. August) keine Hunde mit ins Kiesgrubenbiotop nehmen soll. Die Realität zeigt indes ein anderes Bild, was bei einem Rundgang durch das Biotop anhand der deutlich sichtbaren Hinterlassenschaften der Hunde deutlich wird.
Fischbesatz muss warten
Die angekündigte Prüfung des Fischbesatzes im Feuchtbiotop muss indes aufgrund des Hochwassers noch auf sich warten lassen, wie Irene Blaha mitteilte. Dabei geht es um die Feststellung, inwieweit nach wie vor illegal eingesetzte Goldfische oder nordamerikanische Welse in den Teichen des Kiesgrubenbiotops vorhanden sind. Da man diese ursprünglich mittels einer Elektrobefischung zumindest teilweise entfernen konnte, hatte man auch Hechte eingesetzt, um die illegal eingesetzten Fische auf natürliche Weise zu entfernen.