Viel Unsicherheit gab es im Vorfeld von Europa- und Kommunalwahl, viele Bürger hatten sich mit Fragen an die Gemeinde gewandt, wie die Stimmzettel auszufüllen seien. Und nicht nur ältere Bürger, sondern auch Jüngere, hieß es aus dem Rathaus. Beim Auszählen der Stimmen stellte sich heraus, dass nicht alle Stimmzettel korrekt ausgefüllt worden waren, fünf waren ungültig. Zudem hatten einige Wähler unzulässigerweise einem Kandidaten mehrere Stimmen gegeben. In diesen Fällen floss nur eine der diesem Kandidaten gegebenen Stimmen in das Ergebnis ein, erklärte Hauptamtsleiter Bernd Schlageter.

281 Stimmen für knapp 100 Namen in der freien Zeile

Überraschend die mit 281 sehr hohe Zahl von Stimmen, die für rund 100 nicht auf der Einheitsliste stehende Bürger abgegeben worden waren. Dies bedeutete einen zusätzlichen Aufwand für die Wahlhelfer, denn es galt, die Adressen zu ergänzen und die Stimmen entsprechend zuzuordnen. Nachdem die Stimmen für Europa-, Kreistags- und Gemeinderatswahl gegen Mitternacht fertig ausgezählt waren, nahm dies Schlageter und Rechnungsamtsleiter Martin Maurer noch bis gegen 3.15 Uhr in Anspruch. Und um 7.30 Uhr saßen die beiden Amtsleiter bereits wieder an ihren Schreibtischen.

Zu den mehr als 100 Bürgern, die ohne auf der Liste zu stehen, Stimmen bekommen hatten, merkte Bürgermeister Thomas Kaiser kritisch an, unter diesen Umständen wäre es einen Versuch wert gewesen, eine zweite Liste auf die Beine zu stellen. Was die Kreistagswahl betrifft, wird der Rathauschef weiterhin dem Gremium angehören.

Gemeinderätin erhält die meisten Stimmen

Sehr zufrieden gleich in doppelter Hinsicht zeigte sich Gemeinderätin Sabine Gruhn, die mit 396 die meisten Stimmen erhielt, dicht gefolgt von Thomas Schmid und Gemeinderatsneuling Frederic Aich (393). Zufrieden, dass, wie sie sagte, die Liste akzeptiert und die Arbeit des Gemeinderates bestätigt worden sei. Zufrieden aber auch, da sie sich in ihrer Arbeit bestätigt sehe.

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Und die Zusammensetzung des neuen Gemeinderates aus acht erfahrenen und zwei neuen Räten erachtete Sabine Gruhn in Hinblick auf die in der kommenden Legislaturperiode anstehende Wahl eines neuen Bürgermeisters und das ruhestandsbedingte Ausscheiden von Hauptamtsleiter Schlageter als effektiv. Angesichts der anstehende Umbrüche sei Erfahrung gefragt, aber auch immer wieder neue Impulse wünschenswert.

Überrascht zeigte sich die Gemeinderätin von der hohen Zahl der Stimmen in der freien Zeile. Aber darin sieht sie die Chance, die Genannten für die Kommunalpolitik zu interessieren und auch für eine Kandidatur bei der nächsten Wahl zu gewinnen.

61,3 Prozent Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung in der Gemeinde lag bei 61,3 Prozent. Ein 17-Jähriger hatte sich beteiligt und war der letzte Wähler, ehe am Sonntag die Wahllokale schlossen. Er bezeichnete es als wichtig, schon früh mitentscheiden zu können, in welche Richtung Europa geht. Wichtige Themen seien für ihn Bildung, Klima und Frieden und innerhalb der EU gerechte Lösungen finden.