Der Zeitplan für den Anbau an das Feuerwehrgerätehaus in Häusern ist angesichts deutlich gestiegener Kosten ins Wanken geraten, in diesem Jahr wird man das Projekt nicht mehr in Angriff nehmen können. Dies gab Bürgermeister Thomas Kaiser in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats und nannte im Gespräch mit dieser Zeitung Einzelheiten.

Der Brandschutzbedarfsplan, der im Mai 2022 im Gemeinderat vorgestellt worden war, hatte Mängel des Feuerwehrhauses aufgezeigt, unter anderem sind die Stellplätze zu klein und die Umkleiden befinden sich in der Fahrzeughalle und verfügen über keine Geschlechtertrennung. Abhilfe soll mit einem Anbau mit einem neuen, in Länge und Höhe den neuen Feuerwehrfahrzeugen angepassten Stellplatz, nach Geschlechtern getrennten Duschen und Toiletten, Jugendfeuerwehrraum und Kleiderkammer geschaffen werden. Für den Anbau ist eine Verlängerung des Daches des Feuerwehrgerätehauses vorgesehen.

Die Kosten wurden zunächst auf 1,2 bis 1,3 Millionen Euro geschätzt. Doch es kommt anders. In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab Bürgermeister Thomas Kaiser im Rahmen der Haushaltsberatungen bekannt, dass kurz vor der Sitzung eine neue Kostenschätzung mit Gesamtkosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro vorgelegt wurde.

Neben der allgemeinen Kostensteigerung schlägt insbesondere die Verlängerung des Daches kostenmäßig zu Buche, erläutert Kaiser im Gespräch mit dieser Zeitung. Denn diese erweist sich in Hinblick auf die Statik als große Herausforderung, hatte der Fachplaner festgestellt. Und auch die Anforderungen in Sachen Brandschutz ziehen hohe Kosten nach sich, so der Rathauschef weiter. Was die Finanzierung betrifft, wurde inzwischen Fachförderung in Höhe von 122.000 Euro bewilligt. Und bis Ende des Monats wollte man Mittel aus dem Ausgleichsstock beantragen. Bei einer Nachfrage im Regierungspräsidium sei ihm mitgeteilt worden, dass Ausgleichsstockmittel maximal in Höhe von 800.000 Euro gewährt werden könnten, sagte Bürgermeister Kaiser. Aber auch das sieht er nicht als sicher an, politisch könnten andere Projekte höher priorisiert werden. Eine Rolle spiele bei der Mittelvergabe auch, inwieweit andere Feuerwehren Mittel angemeldet hätten.

Aber selbst wenn eine Förderung aus dem Ausgleichsstock in Höhe von 800.000 Euro zugesagt werden sollte, würde bei der Gemeinde ein Eigenanteil von rund 1,2 Millionen Euro verbleiben. Und das könne Häusern nicht stemmen, so der Rathauschef. In der Gemeinderatssitzung hatte er zudem darauf hingewiesen, dass die Kommunalaufsicht einem Projekt dieser Größenordnung nicht zustimmen werde.

Aufgeben will man das Projekt an dem, wie es der Rathauschef sagte, idealen Standort aber unter keinen Umständen. Vielmehr will man die Pläne gemeinsam mit der Feuerwehr und den Planern überarbeiten und, wo es möglich ist, abspecken, um Kosten zu sparen. Bürgermeister Kaiser zeigte sich sehr zuversichtlich, dass man eine Lösung finden wird, das habe man auch bisher immer wieder geschafft, sagte er und betonte, dass auch der Gemeinderat hinter der Feuerwehr stehe.