Anders als noch im Vorjahr wird die Gemeinde Häusern in diesem Jahr rote Zahlen schreiben. Der Haushaltsplan, den Rechnungsamtsleiter Martin Maurer in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vorstellte, weist ein Defizit von 148.000 Euro aus. Ein Grund dafür sind stark gestiegene Ausgaben.

Der Gemeinde Häusern geht es wie vielen anderen Kommunen auch: Sie wird in diesem Jahr trotz guter Zuwendungen keinen ausgeglichenen Haushalt auf die Beine stellen können, denn auch die Ausgaben sind stark gestiegen, sagte Bürgermeister Thomas Kaiser. Der Entwurf des Haushaltsplans von Rechnungsamtsleiter Mauer sieht im Ergebnishaushalt bei Einnahmen von knapp 3,9 Millionen Euro und Ausgaben von rund 4,078 Millionen Euro ein Defizit von 148.185 Euro vor. Auf Einnahmenseite ist ein Plus an Zuweisungen aus dem Finanzausgleich zu verzeichnen, Schlüsselzuweisungen (688.385 Euro) und kommunale Investitionspauschale (183.500 Euro) sind so hoch wie nie zuvor. Auch der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer ist auf 857.000 Euro gestiegen. In Sachen Gewerbesteuer rechnet der Rechnungsamtsleiter mit Einnahmen von 400.000 Euro (Vorjahr: 350.000 Euro). Aber nicht nur Einnahmen, sondern auch die Ausgaben sind zum Teil deutlich gestiegen. Allein die Personalausgaben sind von 1,217 Millionen auf rund 1,473 Millionen Euro gestiegen, geschuldet einer zusätzlichen 80-Prozentstelle im Rathaus, den zusätzlichen Stellen im Waldkindergarten ab Mai sowie einer Tariferhöhung. Mit 642.000 Euro ist die Kreisumlage so hoch wie schon seit Jahren nicht mehr, ebenso die Finanzausgleichsumlage (438.000 Euro).

Zu Beginn der Haushaltsberatung hatte Bürgermeister Kaiser darüber informiert, dass aufgrund von starken Kostenerhöhungen der Anbau an das Feuerwehrgerätehaus, für den bis Ende des Monats ein Antrag auf Mittel aus dem Ausgleichsstock gestellt werden sollte, verschoben werden muss. Matthias Volk stellte die Frage, ob beabsichtigt sei, statt dessen Ausgleichsstockmittel für ein anderes Projekt zu beantragen. In Erwägung gezogen werde die Ersatzbeschaffung eines Bauhoffahrzeugs, erklärte der Rathauschef dazu. Einige Änderungen werden noch in den Haushalt eingearbeitet, der 29. Januar verabschiedet werden soll.

Den Schuldenstand zum Jahresende 2023 bezifferte der Kämmerer auf 2,64 Millionen Euro (2022: 2,065 Millionen Euro), die Pro-Kopf-Verschuldung auf 1985 Euro (Vorjahr 1572 Euro). Die Kredite für die Maßnahmen des zweiten Bauabschnitts des Baugebietes „Abendweide“ werden durch Grundstücksverkäufe refinanziert.

Der Wirtschaftsplan für den Eigenbetrieb Wasserversorgung weist ein Minus von 9420 Euro aus. Im Kurbetrieb werden mit einem Minus von 202.680 Euro ebenfalls rote Zahlen geschrieben, eine Verlustabdeckung ist nicht vorgesehen.