Häusern – Fünf Jahre lang habe man sich mit der Idee befasst, bis der richtige Ort gefunden war und alles passte: Beim Naturfreundehaus in Häusern lässt das Biosphärengebiet Schwarzwald ein Wildniscamp errichten. Beim Spatenstich im vergangenen Oktober freuten sich die damalige Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Waldshuts Landrat Martin Kistler, Biosphärenchef Walter Kemkes, Bürgermeister Thomas Kaiser mit allen Beteiligten über das Projekt. Die Eröffnung war damals für das Frühjahr 2023 angekündigt worden. Doch der Start werde erst im kommenden Frühjahr sein, sagt der Geschäftsführer des Biosphärengebiets, Walter Kemkes, auf Nachfrage. Fertiggestellt werde es aber noch in diesem Jahr.
„Die Handwerkerfirmen haben uns ziemlich hängengelassen“, man musste sie immer wieder ermahnen, sagt Kemkes. Auch die Planung habe leicht verändert werden müssen, bestätigt er auf Nachfrage und betont, zu starken Verzögerungen habe das aber nicht geführt. Das Besondere am Wildniscamp des Biosphärengebietes Schwarzwald in Häusern seien die drei Stelzenhäuser. Für die dafür notwendigen Pfahlfundamente habe man im Vorfeld die genauen Positionen festgelegt, erklärt Kemkes.
Dass es immer eine Herausforderung sei, in einen lebendigen Baumbestand hineinzubauen, habe sich auch bei diesem Projekt gezeigt: Einige Pfahlfundamente mussten versetzt werden, damit sie nicht die Wurzeln der dort stehenden Buchen verletzen. Im Gegensatz zu den Kronen der Bäume seien die Buchen im Wurzelbereich sehr empfindlich, erläutert Kemkes. Also hätten die Architekten den Plan überarbeiten und einen Kompromiss zugunsten der Bäume finden müssen.
Beim Wildniscamp in Häusern gehe es darum, die Natur direkt zu erleben. Deshalb müsse man auch bei den Bauarbeiten besonders achtsam sein. Aus diesem Grund musste auch spezielles Gerät zum Einsatz kommen, denn die Pfahlfundamente mussten von einem vorhandenen Rückeweg aus gebohrt werden, um möglichst keinen Schaden zu verursachen, so Kemkes.
„Das sieht jetzt alles gut aus“, sagt Kemkes. Neben der Grillhütte und einer weiteren Hütte stehen nun auch die drei Stelzenhäuser. Dort fehle noch der umlaufende Pfad und auch weitere Arbeiten müssen noch erledigt werden. Im Oktober sollen alle Arbeiten abgeschlossen werden, doch vor dem anstehenden Winter soll der Betrieb im Wildniscamp nicht mehr starten. Die Einweihung soll im Frühjahr möglichst im Beisein von Umweltministerin Thekla Walker erfolgen.
Am Programm für das kommende Jahr werde derzeit noch mit den Naturfreunden gearbeitet. Dennoch wird auch schon in diesem Herbst Betrieb im neuen Wildniscamp herrschen. Man plane im November eine oder zwei Veranstaltungen, um das Camp auszuprobieren, sagt Kemkes. Man will im kleineren Rahmen das Wildniscamp testen, um eventuell noch vor dem Start nachjustieren zu können.