Christiane Sahli

Ein möglicher neuer Standort für die Heizzentrale und das Kollektorfeld für das Nahwärmenetz in Häusern ist seit vergangener Woche im Gespräch. In der jüngsten Gemeinderatssitzung haben sich die Räte wohlwollend dazu geäußert. In der nächsten Sitzung soll die Planung vorgestellt und abschließend entschieden werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Vorstellung des alternativen Standortes für die Heizzentrale und das Kollektorfeld im Gewann Bildacker war für viele Gemeinderatsmitglieder eine Überraschung, hieß es in der Sitzung. Für den Investor Solarcomplex sei es wegen der Lage am Ortsrand, der guten Anfahrbarkeit und der Tatsache, dass die Anlage kaum einsehbar sein wird, die beste Alternative, sagte Bürgermeister Thomas Kaiser.

Das könnte Sie auch interessieren

Und auch aus planungsrechtlicher Sicht könne das Ziel erreicht werden, Vertreter von Naturschutz und Baurechtsamt hätten dies vor Ort signalisiert, so der Rathauschef weiter. Geplant ist der Verkauf des Grundstücks, auf dem die Heizzentrale errichtet werden soll, für das Grundstück für das Kollektorfeld ist eine Verpachtung geplant. Einigkeit zwischen dem Grundstückseigentümer und der Firma Solarcomplex konnte inzwischen erzielt werden, erklärte Bürgermeister Kaiser. Noch offen ist demnach aber, wie genau die Heizzentrale auf dem Grundstück platziert werden soll, denn das Gelände biete nicht allzu viel Platz.

Die Rahmenbedingungen für die Kunden

Sorgen bereitet auch die Nähe der Heizzentrale zu der Wohnbebauung in diesem Gebiet. Er hoffe auf eine vernünftige Lösung mit den Anwohnern, sagte Patrick Bühler, der sich für den Standort Bildacker stark machte und anregte, bei eventuellen Bedenken den Anwohnern eine Besichtigung der Heizzentrale in Schluchsee zu empfehlen. Bühlers weiterer Anregung, im Rahmen des Anschlusses an die Nahwärme auch Leerrohre für einen eventuellen Breitbandausbau von den anzuschließenden Gebäuden bis zur Straße mitzuverlegen, hielt Peter Schmidt entgegen, für den Breitbandausbau bedürfe es nicht nur der Leerrohre, sondern ganzer Rohrverbünde.

Das könnte Sie auch interessieren

Der neue Vorschlag habe einen „gewissen Charme“ sagte Rainer Schwinkendorf, die Bedenken, betreffend den Standort Kur- und Sporthaus, seien damit ausgeräumt. Sie sei erschüttert, sagte Monika Schwinkendorf, dass das Gremium der Meinung sei, nur über den Standort diskutieren zu müssen. Die Diskussion über die Nahwärme sei die Gelegenheit, sich über verschiedene Konzepte, etwa Nahwärme kombiniert mit Stromerzeugung oder Kraft-Wärme-Kopplung, Gedanken zu machen. Es gebe mehr Potenzial, man müsse konzeptionell denken, sagte sie und sprach Bürgergenossenschaften statt eines einzelnen Investors an.

Das könnte Sie auch interessieren

Und: Das Preismodell mit Mindestabnahme biete keine Anreize für Energiesparlösungen wie etwa Dämmung. Auch mit dem Wärmepreis zeigte sich Monika Schwinkendorf unzufrieden. Für sie bedeute dies eine Preissteigerung von 30 Prozent. Sie hätte sich gewünscht, dass die Förderung, die das Unternehmen für das Projekt erhalte, sich auf den Wärmepreis auswirken werde. Vom Wärmepreis zeigte sich auch Bühler enttäuscht. Aber: Der Wärmepreis sei sehr wohl ein Anreiz für weitere Energiesparmaßnahmen, widersprach er seiner Ratskollegin.

Einstimmiger Beschluss

Bürgermeister Thomas Kaiser sagte, die Kosten für die angemahnten Konzepte würden wohl im sechsstelligen Bereich liegen. Und Sabine Gruhn ergänzte, sie könne sich nicht daran erinnern, dass in den vergangenen 20 Jahren ein Konzept vorgestellt worden sei. Man dürfe nicht immer alles auf fehlende Konzepte schieben. Im Übrigen sei es verspätet, sich, nachdem man schon so lange über das Thema Nahwärme diskutiert habe, auf fehlende Konzepte zu berufen. Schließlich sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, in der nächsten Sitzung abschließend über den Standort zu entscheiden, nachdem ein Planer die Einzelheiten vorgestellt hat.