Der Startschuss für die Erweiterung des Baugebietes Abendweide/Auf den Mauren ist gefallen: In seiner Sitzung am Montag erteilte der Gemeinderat den Auftrag für die Bauleitplanung nebst zugehörigem Umweltbericht für das 1,5 Hektar große geplante Neubaugebiet. Die Kosten für die Planung liegen bei rund 35.000 Euro. Gegen die Erteilung des Auftrags zum jetzigen Zeitpunkt gab es aber auch Bedenken.
Viele Anfragen von Einwohnern
Im Laufe der vergangenen Monate konnte die Gemeinde Grundstücke für die Erweiterung des Baugebietes Abendweide/Auf den Mauren erwerben. Die Nachfrage nach Baugrundstücken in Häusern sei groß, derzeit lägen rund 35 Anfragen vor, darunter viele von Einwohnern aus Häusern und aus der Umgebung, sagte Bürgermeister Thomas Kaiser.
1,5 Hektar stehen für das Neubaugebiet zur Verfügung, es könnten etwa 15 neue Bauplätze entstehen, so der Rathauschef auf eine Frage aus dem Gremium.
Nun steht die Überplanung des Areals an. Dafür liegt ein Honorarangebot einschließlich des Umweltberichtes über knapp 35.000 Euro des Büros GeoPlan unter Hinzuziehung des Büros Galaplan (Umweltbericht) vor. Die Verwaltung hatte empfohlen, die Planungsleistungen entsprechend zu vergeben.
Bedenken aus dem Gremium
Bedenken gegen eine Erteilung des Planungsauftrages zum jetzigen Zeitpunkt äußerte Peter Schmidt. Er wies darauf hin, dass die nun für das Neubaugebiet vorgesehene Fläche nur einen Teil der im Flächennutzungsplan als zukünftige Bauflächen ausgewiesenen Grundstücke umfasse. Er halte es für richtig, zunächst mit den Eigentümern umliegender Grundstücke über einen Verkauf oder Tausch zu verhandeln.
Angesichts des, wie er sagte, bestehenden Beratungsbedarfs regte Schmidt eine Vertagung der Entscheidung über die Vergabe der Planungsleistungen an. In diese Kerbe schlug auch Monika Schwinkendorf. Es gelte, sich damit auseinanderzusetzen, was möglich sei, argumentierte sie. Und Thomas Schmid bezeichnete die derzeitigen Planungen als Stückwerk.
Einige zu Grundstückstausch bereit
Bürgermeister Kaiser wies darauf hin, dass es hinsichtlich eines der noch nicht zu überplanenden Grundstücke Probleme mit der Abwasserbeseitigung geben werde. Mit weiteren Grundstückseigentümern habe er bereits gesprochen, diese seien gegebenenfalls zu einem Grundstückstausch bereit, fuhr er fort.
Aber: „Ein Spielfeld mit 1,5 Hektar reicht derzeit“, erklärte er in Hinblick auf die Erschließungskosten, deren Höhe nicht unter 700.000 Euro liegen werde. Man wisse auch noch gar nicht, wie sich Corona auf den Gemeindehaushalt auswirken werde, gab er zu bedenken.
Peter Schmidt regte daraufhin an, zunächst einen Planentwurf erstellen zu lassen. Dies sei in besondere in Hinblick auf den Straßenverlauf von Bedeutung, begründete er seinen Vorstoß. Monika Schwinkendorf sprach sich ebenfalls zunächst für einen Planungsentwurf aus und brachte ins Gespräch, die Nahwärme bei diesem Entwurf zu berücksichtigen. Die Gemeinderätin befürwortete einen Anschlusszwang an die Nahwärme. Grundstücke mit Anschlusszwang zu veräußern, könne sich als schwierig erweisen, hielt der Rathauschef dem entgegen.
Letztendlich sprach sich das Gremium bei drei Gegenstimmen für die Vergabe des Planungsauftrages an das Büro GeoPlan aus und begrenzte den Kostenrahmen auf 35.000 Euro. Der Planer soll dabei, insbesondere in Hinblick auf die Erschließung, die Möglichkeit einer Erweiterung im Auge behalten. Und Bürgermeister Kaiser wird zudem Kontakt mit den Eigentümern der umliegenden Grundstücke aufnehmen.
Im Zusammenhang mit dem geplanten Baugebiet beschloss der Gemeinderat bei einer Enthaltung die Aufnahme eines Kredits über 300.000 für den Grunderwerb bei der Sparkasse St. Blasien/LBBW. Der Zinssatz des über sieben Jahre laufenden Kredits liegt bei 0,18 Prozent, die ersten drei Jahre sind tilgungsfrei.