Häusern – Bereits im September hatten Michael Pflaum und Tobias Wirsching von der EnBW die Pläne für den möglichen Bau eines Batteriespeichers im Bereich des alten Sportplatzes vorgestellt. Offen geblieben waren dabei einige Fragen, unter anderem auf Brand- und Schallschutz betrifft. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Häusern warteten die beiden EnBW-Mitarbeiter mit weiteren Informationen auf.

Die große Batterie diene dem Speichern von Energielastspitzen. So werde eine bedarfsgerechte Einspeisung ins Netz möglich und damit ein Beitrag zur Netzstabilität geleistet. Nachdem im September verschiedene Varianten vorgestellt worden waren, habe man sich nun auf ein neues Batteriesystem, sogenannte First-Life-Batterien festgelegt, erläuterte Pflaum. Es hat eine Abmessung von 17 auf 13 Meter und umfasst zwölf Batteriewürfel, die in zwei Reihen zu je sechs Würfel angeordnet sind und mit einem Zaun umgeben werden sollen. Gegebenenfalls kann zusätzlich auch eine Hecke gepflanzt werden.

Was die Schallemissionen betrifft, werden diese im Wesentlichen von der Kühlung des Batteriespeichers verursacht, so Pflaum. Von der Klimatisierung gehen maximal 85 Dezibel (dB), von dem Wechselrichter bis 75 dB und von dem Transformator höchstens 70 dB aus, nannte er Zahlen und betonte, dass dieser Maximalberechnung hohe Außentemperaturen und Maximallast zugrunde gelegt wurden. Voraussichtlich befinde sich die Anlage aber einen großen Teil des Tages im Standby-Modus. Und der Schall verteile sich schnell auf unter 35 dB, so die weiteren Informationen. Auszugehen sei, so Pflaum, von einem Lade- und Entladezyklus pro Tag.

Was den Brandschutz betrifft, wird das Batteriesystem über Temperaturüberwachung, Spannungsmessung und eine Aluminiumhülle gegen Beschädigungen verfügen. Jeder der Batteriewürfel ist mit Wärme- und Rauchmelder sowie einer Aerosol-Löschkartusche ausgestattet. Die Batterie soll in das Brandschutzkonzept des Windparks integriert werden, die Löschwasserversorgung ist vorhanden. Und, nachdem die Abstimmung mit der Feuerwehr betreffend den Windpark bereits erfolgt ist, soll diese um den Batteriespeicher ergänzt werden. Verbunden ist das Gesamtsystem mit der Leitstelle, die über eine Fehlermeldung und eine Brandbekämpfung innerhalb des Systems informiert wird.

Was den Schallschutz betrifft, brachte Gemeinderat Rainer Schwinkendorf einen Zaun aus festem, möglicherweise auch schallschluckendem Material ins Gespräch. Und auch die Versetzung der Anlage nach hinten, um einen größeren Abstand zwischen Anlage und Wohnbebauung zu bringen, wurde diskutiert. Der geplante Standort sei der Beste, sagte Gemeinderat Patrick Bühler nicht zuletzt in Hinblick auf die in Nähe gelegene Übergabestation. Das Gremium erklärte sich mit der Errichtung des Batteriespeichers einverstanden – allerdings unter der Voraussetzung, dass dieser von einem Schallschutzzaun umgeben wird, der zu begrünen ist. Die Anregung von Schwinkendorf, eine Tafel mit aktuellen Daten anzubringen, um die Akzeptanz zu erhöhen, will Pflaum mitnehmen, versprechen wollte er aber nichts.

Einstimmig wurde ein Nachtrag zum Nutzungsvertrag für die Verlegung elektrischer Kabel zur Errichtung einer Übergabestation zum Anschluss für Windenergieanlagen gebilligt. Mit dem Nutzungsentgelt von 4000 Euro jährlich war die EnBW der Gemeinde entgegengekommen, nachdem der ursprünglich vorgesehene Betrag von 3000 Euro für zu niedrig erachtet wurde.