Häusern – Die Forstbetriebsgemeinschaft Häusern-Albtal hatte erstmals zu einer Waldbegehung eingeladen und die Resonanz ist beachtlich. Revierförster Roland Behringer erläuterte Waldbesitzern, Jagdpächtern, Gemeinderäten und Interessierten vier Waldbilder. Bürgermeister Thomas Kaiser, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft und der Jagdgenossenschaft, begrüßte knapp 20¦Teilnehmer.
Im Kommunalwald zeigte Behringer den Teilnehmern eine nach seinen Worten gut gelungene Naturverjüngung der Douglasie mit teils 70¦Jahre alten Bäumen. Die Douglasie bringe man ohne Wildschutz hoch, sie sei aber kein Allheilmittel. Monokulturen, wie sie früher mit der Fichte angelegt worden seien, machten keinen Sinn. Wichtig sei ein Mischwald mit Nadel- und Laubbäumen, denn jede Baumart habe Schwächen, sagte er.
Im Privatwald im Bereich Schmalzberg ist die Fichte abgestorben, die Naturverjüngung sei mit der Weißtanne erfolgt, kontinuierlich gehegt und gepflegt worden und weise kaum Wildverbiss auf, so der Förster. Mit einem gewissen Verbissschutz könne auch die Naturverjüngung mit diesem Baum gelingen. Im Bereich der Windenergieanlagen galt es, die Fläche wieder zu begrünen. Humus wurde aufgebracht, gepflanzt wurden Pionierbäume wie Kiefer, Lärche, Sandbirke und Mehlbeere. Es handele sich um keinen Wirtschaftswald, betonte Behringer, sondern um einen artenreichen Wald, der auch den Anforderungen des Naturschutzes entspreche.
Eine Privatwaldparzelle in Südhanglage liegt im Bereich Schönenbach. Der Besitzer habe mit dem Borkenkäfer zu kämpfen und forstet mit trockenresistenten Baumarten auf. Von alleine komme die Eberesche, die Licht auf den Boden lasse und andere Baumarten nicht verdränge, so Behringer. Das Interesse am Wald nehme wieder zu, so der Förster. Für die Jagdpächter gibt es einen besonderen Anreiz zur Bejagung: Wenn kein großer Schaden durch Wildverbiss entsteht, erhalten sie eine Rückzahlung von zehn Prozent des Pachtzinses.