In die Strukturverbesserung der Trinkwasserversorgung wird die Gemeinde in den nächsten Jahren kräftig investieren müssen. Das ist das Ergebnis des Gutachtens, das Patrick Mülhaupt (Tillig Ingenieure) in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellte.
Es gehe nicht darum, kleinteilige Maßnahmen aufzuzeigen, sondern die Ausrichtung der Wasserversorgung bis ins Zieljahr 2053 darzustellen, sagte Mülhaupt. Derzeit wird zwischen 80 und 90 Prozent des Wasserbedarfs durch die eigenen Quellen gedeckt. Der Rest wird durch die Gruppenwasserversorgung Höchenschwander Berg abgedeckt. Aber: Bis 2053 könne man mit einer Reduzierung der Quellschüttungen um 20 Prozent rechnen. Ein Defizit zeigte er bei den Hochbehältern auf, in denen der maximale Tagesbedarf vorgehalten werden sollte. Davon sei man derzeit mit einem Nutzvolumen von 150 Kubikmeter aber noch weit entfernt.
Um eine ausreichende Wasserversorgung und einwandfreie Qualität sicherzustellen, die örtlichen Wasservorkommen zu nutzen, wie es das Wasserhaushaltsgesetz vorsieht, und die Versorgungssicherheit zu erhöhen, gebe es mehrere Möglichkeiten. Bei den Kosten handelt es sich um Investitionskosten, Folgekosten wie der Bezug von der Gruppenwasserversorgung und die Sanierung der Quellen seien nicht berücksichtigt. Bevor eine Entscheidung getroffen wird, sollen 2024 die Quellen überprüft werden.
Die erste Variante sieht die Beibehaltung des Versorgungssystems, den Neubau des Hochbehälters Nord an einer höher gelegenen Stelle mit einer Kapazität für den maximalen Tagesbedarf und Löschwasser sowie die Erhöhung der Bezugsmengen über den Verband vor. Die Kosten schätzt Mühlhaupt auf rund 3,4 Millionen Euro. Hinzukommen würden unter anderem noch Kosten für Quellsanierungen.
Die zweite Variante sieht die Aufgabe des Hochbehälters Nord und des Quellgebietes vor. Die Versorgung würde in diesem Fall über die Gruppenwasserversorgung erfolgen. Dafür müsste die Zuleitung aufdimensioniert werden. Rund eine Million würde die Umsetzung dieser Variante kosten.
Der einziger Vorteil von Variante drei mit Kosten von knapp 2,7 Millionen Euro sei die Tatsache, dass nur ein Bauwerk benötigt werde. Denn diese Variante sieht die Stilllegung des Quellgebietes sowie des Hochbehälters Nord und den Neubau des Hochbehälters Süd bei einem Entfall der Druckminderstation vor.
Variante vier: Mit fünf Millionen Euro am teuersten wäre es, den Hochbehälter Süd neu zu bauen und den Hochbehälter Nord sowie die Durchminderstation aufzugeben. Dann müssten aber eine Förderleitung durch den Ort neu gebaut und die Zuleitung zum Ortsnetz auf einer Länge von einem Kilometer ausgebaut werden. Die weitere Nutzung der Quellen sei aber möglich.