Die Corona-Krise reißt ein Loch in den Gemeindehaushalt. Nach einer ersten Schätzung von Rechnungsamtsleiter Martin Maurer ist vorerst mit Mindereinnahmen zwischen 250.000 Euro und 300.000 Euro zu rechnen. Über die weiteren Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Gemeinde und Infrastruktur informierte Bürgermeister Thomas Kaiser in der Gemeinderatssitzung am Montag.
Die Corona-Pandemie werde erhebliche Auswirkungen auf den Gemeindehaushalt haben, mit Mindereinnahmen in verschiedenen Bereichen, insgesamt 250.000 bis 300.000 Euro, rechnet Maurer und nannte Zahlen: So dürfte der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer um 94.000 Euro geringer ausfallen als geplant. Bei den Schlüsselzuweisungen ist mit einem Minus von 70.000 zu rechnen, bei der Gewerbesteuer sind derzeit Mindereinnahmen in Höhe von 50.000 Euro zu befürchten.
Auch Kurtaxe (20.000 Euro) und Abwassergebühren (15.000 Euro) werden deutlich einbrechen, so die Prognose der Gemeindeverwaltung. An Steuern und Gebühren habe man vorerst 30.000 Euro für die für die Dauer von drei Monaten gestundet, danach werden man weitersehen, ergänzte Bürgermeister Thomas Kaiser.
„Erwischt“ habe es die Gastronomie, so der Rathauschef, inzwischen sei aber unbürokratisch Soforthilfe gezahlt worden. Auch die Kurzarbeit sei gut abgewickelt worden. Die Zimmerbuchungen laufen noch zögerlich, Bürgermeister Kaiser verlieh aber der Hoffnung Ausdruck, dass wieder mehr Deutsche Urlaub im eigenen Land machen. Bei anderen Betrieben im Ort seien die Auswirkungen der Pandemie ebenfalls zu spüren, aber nicht mit so gravierenden Einbußen wie bei der Gastronomie.
Im Kindergarten ist der Betrieb wieder angelaufen, jeweils 50 Prozent der Kinder werden im wöchentlichen Wechsel betreut (wir berichteten). Inzwischen hat die Gemeinde Fördermittel des Landes für die Monate April und Mai erhalten, in seiner Sitzung Anfang Juni soll der Gemeinderat über eine Befreiung von den Kindergartengebühren für diese Monate entscheiden.
Die Schule besuchen derzeit nur die Viertklässler, vor dem 15. Juni werde „nichts Großes passieren“, so der Rathauschef.
Einzelunterricht darf derzeit durch die Jugendmusikschule erteilt werden, die örtlichen Musikvereine (Harmonika Orchester Häusern und Trachtenkapelle) konnten ihre Aktivitäten aber noch nicht wieder aufnehmen. Er befürchte, so der Rathauschef, dass die örtlichen Musikvereine durch die Umstände Nachwuchsmusiker verlieren.
Gemeinderätin Monika Schwinkendorf stellte die Frage nach der Möglichkeit von Aktivitäten im Kur- und Sporthaus, insbesondere für Senioren. Gerade mit der Risikogruppe der Senioren müsse man sehr vorsichtig umgehen, gab Bürgermeister Kaiser zu bedenken, man sei aber an der Sache dran. Alles in allem hielten sich die Bürger der Kommune an die geltenden Corona-Vorschriften, so der Eindruck des Rathauschefs. Thomas Kaiser stellte erfreut fest, dass in der Gemeinde Häusern bislang noch keine Coronavirusinfektionen festgestellt worden sei.