Häusern – Fast 40 Jahre lang hat Anneliese Mutter in Rathaus und Kur- und Sporthaus für Sauberkeit gesorgt. Nun wurde sie kürzlich verabschiedet. Für die Mutter von drei Kindern war es nicht immer einfach, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.
Als Anneliese Mutter, heute 77 Jahre alt, auf Anfrage des damaligen Bürgermeisters Gottfried Mutter vor knapp 40 Jahren mit der Reinigung von Rathaus und Kur- und Sporthaus begann, hatte die Mutter von drei Kindern manchmal Mühe, ihre beruflichen Pflichten und die Anforderungen der Familie in Einklang zu bringen. Denn des Schulsportes und der Veranstaltungen in der Halle wegen konnte sie sich ihre Zeit nicht frei einteilen.
Über viele Jahre gab es etwa alle 14 Tage Veranstaltungen wie Heimatabende im Kur- und Sporthaus, erinnert sich Mutter. Zu reinigen gab es da natürlich immer wieder viel. Besonders viel Arbeit fiel nach Fasnachtsveranstaltungen an, erzählt Anneliese Mutter, denn da klebte der Fußboden rund um die Bar. Mehrmals musste sie die Fläche wischen, ehe sie wieder ordentlich war, erinnert sie sich. Und im Winter machte das Streusalz oft ebenfalls eine mehrfache Reinigung erforderlich. Und wenn das Ballettprojekt gerade die Halle nutzte, musste absolute Ruhe herrschen – an Reinigungsarbeiten war da erst einmal nicht zu denken.
Manchmal war es für Anneliese Mutter auch unheimlich, wenn sie sich allein in dem großen Gebäude aufhielt, insbesondere zu einer Zeit, als in Häusern mehrfach eingebrochen wurde. Und als sich ein Marder auf dem Dachboden eingenistet hatte, schepperte es immer wieder. Das seien für sie beklemmende Situationen gewesen, erzählt Anneliese Mutter heute. Über eines wunderte sie sich immer wieder: Schüler ließen nach dem Sportunterricht oft Kleidung liegen, darunter auch hochwertige Anoraks. Und abgeholt wurden viele der liegengebliebenen Dinge auch nicht mehr.
Ihre Arbeit habe sie immer gerne gemacht, sagt Anneliese Mutter heute. Und wenn einmal Not am Mann war, sprang sie auch ganz selbstverständlich ein. So übernahm sie mehrere Monate lang zusätzlich die Betreuung der Postschließfächer. Bürgermeister Thomas Kaiser war deshalb auch voll des Lobes für die 77-Jährige. Ihr Einsatz sei beispielhaft und sie sei immer loyal gewesen, betont der Rathauschef. Immer sehr gründlich und sauber habe Anneliese Mutter geputzt. Das sei auch wichtig gewesen, da das Kur- und Sporthaus sowie das Rathaus als öffentliche Gebäude stets unter besonderer Beobachtung stehen. Sie habe auch zwischendurch immer wieder nachgeschaut, ob alles in Ordnung ist. Und auch abends nach Veranstaltungsende schaute sie nach dem Rechten.
Kleine Gesten der Dankbarkeit
An eine kleine Geste von Anneliese Mutter erinnert sich Kaiser gerne: Sie habe zur Weihnachtszeit immer eine Vase mit Reisig gefüllt, „wie eine Mutter“. Und die so gelobte gab das Kompliment zurück: „Sie waren immer gut zu mir.“ Ganz muss die Gemeinde Häusern noch nicht auf die Dienste der langjährigen Reinigungskraft Anneliese Mutter verzichten, denn im Bauhof und die Friedhofshalle wird sie weiterhin für Sauberkeit sorgen.