Auch in den kommenden sechs Jahren wird die Gemeindeverwaltung die Verwaltung der Jagdgenossenschaft übernehmen. Das wurde in der Genossenschaftsversammlung Anfang des Monats beschlossen. In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Montag übernahm das Gremium nun formell die ihm per Satzung übertragenen Aufgaben.

Darin ist auch die Möglichkeit vorgesehen, dass der Gemeinderat den Bürgermeister mit der Erledigung der dem Gremium übertragenen Aufgaben beauftragen kann. Dazu gehören unter anderem die Einberufung und Leitung der Versammlungen der Jagdgenossen, die Umsetzung deren Beschlüsse, die Führung des Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesens und die Verpachtung des gemeinschaftlichen Jagdbezirkes. Die Gemeindeverwaltung hatte vorgeschlagen, die Zuständigkeit der in der Satzung genannten Aufgaben mit Ausnahme der Verpachtung des Jagdbezirkes an den Bürgermeister zu übertragen. Peter Schmid mahnte aber an, auch von der Übertragung der Zuständigkeit zur Einberufung und Leitung der Jagdgenossenschaftsversammlung auf den Bürgermeister abzusehen und stieß damit auf die einhellige Zustimmung seiner Ratskollegen und des Rathauschefs.

Beirat wird eingesetzt

Eine Neuerung weist die Satzung auf: Sie sieht die Einsetzung eines Beirates, bestehend aus sechs Mitgliedern, vor. Der Beirat hat eine beratende Funktion und ist insbesondere vor Entscheidungen des Gemeinderates unter anderem zur Vergabe der Jagd beziehungsweise Verlängerung der Pachtverträge, Beratungen der Bedingungen der Jagdpachtverträge und der Einteilung der Jagdreviere zu hören.

Die Amtszeit der Beiräte sei mit sechs Jahren länger als die der Gemeinderäte, merkte Monika Grüninger kritisch an. Ferner äußerte sie die Befürchtung, dass ein Beirat mit sechs Mitgliedern manches verkomplizieren könnte. Die Befürchtung teilte Peter Schmidt. Er äußerte zudem den Wunsch nach einer schriftlichen Vorlage der Empfehlungen der Beirates. Bürgermeister Thomas Kaiser wies insoweit auf die schriftlichen Protokolle der Beiratssitzungen hin.

Stimmen aus dem Gremium

Als Vorteil des Beirates nannten Paul Kessler und Sabine Gruhn die Sachverstand der Beiräte, Sachverstand, der den Gemeinderäten fehle, so die Gemeinderätin. Gruhn wies ferner auf die vertrauensvolle Übertragung der Verwaltung der Genossenschaft auf die Gemeinde hin, daher sei ein Beirat als beratendes Organ sinnvoll und auch in der Versammlung angestrebt worden. Und Bürgermeister Kaiser bezeichnete es als wünschenswert, die Grundstückseigentümer einzubeziehen. Grundsätzlich, merkte Peter Schmidt an, empfinde er es als störend, dass die Satzung nicht im Vorfeld dem Gremium vorgestellt worden sei. Man könne den Jagdgenossen keine Vorschriften machen, hielt Kaiser dem entgegen, die Satzung sei deren Sache und werde zu gegebener Zeit im Rat bekannt gemacht.