Höchenschwand – Der Duft der Fastnacht kitzelte bereits am Samstagabend beim Dorfzunftabend der Tannenzäpfle mit Zunftmeister Martin Hagenbucher im ausverkauften Haus des Gastes gehörig in den Nasen. Denn die Narren der Narrenzunft, aber auch viele andere Gruppen und Vereine hatten ein knackiges, beinahe vierstündiges Programm gestrickt, es mit Ideenreichtum gewürzt und ein Potpourri aus Tanz- und Wortbeiträgen kreiert.

Losgelassen von den Spitzen der Tannen schoben sich die Tannenzäpfle die kunstvoll geschnitzten Masken vor die Gesichter, bevor sie in ihren grünen Häs zu den deftigen Klängen der Zäpflemusik mit Dirigent Markus Looss auf die Bühne stoben. Zweifelsohne frischte schon mit dem Zäpfletanz der Wind auf. Mit Witz hielten die treuen Zäpfle Nicole Heilmeier (Horst) und Andi Wolber (Uschi) die Besucher plaudernd auf dem Laufenden. Flotte Choreographien und dynamische Rhythmen zauberten die Frauengemeinschaft Häusern unter der Leitung von Isabella Volk-Di Bella mit „Ein Hut für alle Fälle“, die Tennisclub-Dancer mit „Murder on the dancefloor“ und die EBB (Eintracht Bannholzer Berg) mit „Streetdance“ aus dem Nichts. Bei den Betschwestern als „Männerselbsthilfegruppe“ bekam das starke Geschlecht die humoristische Rechnung präsentiert. „Sebastian Bürgi von Höchenschwand“, sangen sie unter anderem, „der lebt ganz cool im Ledigstand. Wir froget üs, will ers jetzt wagen und sine Miri endlich frage. Wie wär‘s mit ‚nem schöne Fest?“.

Originelle Figuren bewarben sich bei „Take me out“ unter der Moderation von Janine Behringer und ihrem Bruder Andre geflissentlich um einen Platz im Gemeinderat. Der ruhende Pol war Bürgermeister Sebastian Stiegeler, der die Kandidaten bewertete. „Ist es Ihr Gemeinderat, lassen Sie die Lampe an, drücken Sie drauf, ist er raus“, empfahl man ihm.

Im Fitnessfieber hielten Jens Meurer und Connor Hagenbucher als „Kessler Brothers“ den Frohsinnsfunken mit Yogaübungen und vier Sportlern aus dem Publikum am Glühen. Wie im Film Baywatch glitten bald darauf die knackigen Jungs von der Feuerwehr akrobatisch, in knallrotem T-Shirt und kurzer Hose, breitbeinig über die Bühne. Lachsalven und donnernder Applaus waren die Antwort. Außerdem war Zunftmeister Martin Hagenbucher ein Dreh- und Angelpunkt der Ausgelassenheit. Mit trockenen Bemerkungen und süffisantem Seitenhieb sezierte er bei seinen Bekanntmachungen als „Usscheller“ höchst aktuell das Dorfgeschehen, verblüffte mit seiner Miene und Tonlagen. Er war sicher: „Dass üse Jungs bi der WM verlore hän, hätt dm glich Grund wie worum üse Apotheke samschtigs zu hät – Fachkräftemangel.“

Lachen ist Trumpf

Stoff für ein tänzerisches Spektakel boten zum einen die Frauengemeinschaft Höchenschwand mit „Pink Investment“ und De Zämegwürfeltä Hufä mit „Barbies“. Zum anderen hielten sowohl die Narrenfrauen mit „Zäpfleladys“ als auch das einfallsreiche Video der Geisterbäumlehexen die heitere Stimmung am Kochen. Und auch beim Narrenrat war Lachen Trumpf. Die Tanzschar schlüpfte als „Priscillas“ in knallige Kostüme und schwebte in grazilen Bewegungen über die Bühne.

Die vom Publikum verlangten Zugaben nach den jeweiligen Beiträgen schraubten die gute Laune immer weiter in die Höhe, bis schließlich die Zäpflemusik zum Finale anstimmte.