Höchenschwand – Der Tag der offenen Tür in der ehemaligen Kurklinik Silvasana in Höchenschwand ist auf reges Interesse gestoßen. Unter den zahlreichen Besuchern waren viele Einheimische und ehemalige Mitarbeiter der Klinik. Der Geschäftsführer der Firma Erikona aus Berlin, Sergiy Melnyk, will der seit mehr als 20 Jahren stillgelegten Klinik mit dem Projekt Coworking Space, das durch Wohnungen ergänzt wird, neues Leben einhauchen. Auch der Name der Klinik wird geändert. Künftig soll das Projekt unter dem Namen Montesana beworben werden.

Zum Programm gehörten Führungen und die Besichtigung einer möblierten Beispielwohnung. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Jagdhornbläsergruppe St. Blasien und das Wutach Trio. Bürgermeister Sebastian Stiegeler erinnerte in seiner Begrüßung an die ersten Kontakte mit Sergiy Melnyk, der ihm im Jahr 2020 seine Absicht erläutert hatte, die stillgelegt Klinik zu erwerben und als sogenannten Coworking Space – darunter versteht man die gemeinsame Nutzung von Büroflächen – zu vermarkten. In der Folgezeit habe es immer wieder Gespräche gegeben, denn der Gemeinderat hatte Zweifel, ob ein solches Projekt in einer Gemeinde mit 2700 Einwohnern überhaupt funktionieren kann.

Letztlich habe Sergiy Melnyk das Gremium überzeugen können. „Ob das Projekt gelingt, wissen wir auch heute noch nicht, denn wir stehen ja erst am Anfang. Wir sind aber überzeugt, dass dieser Plan aufgehen wird“, so der Bürgermeister. Nach 20 Jahren Leerstand, Verwilderung und Vandalismus ist die Gemeinde überzeugt, dass die Umsetzung dieser Idee mit den Investoren im Hintergrund der richtige Schritt für Höchenschwand ist. Coworking und Co-Living sei die neue Art des Arbeitens und Lebens. Es gäbe Menschen, die nicht mehr im Büro arbeiten, sondern ihre Tätigkeit mit einem Laptop auf den Bahamas ausüben. Dazu brauche es nur eine stabile Internetverbindung, die in Höchenschwand gerade geschaffen werde. In den vergangenen Monaten waren unter der Leitung von Bauleiter Renè Scheffel die Vorarbeiten geleistet worden. Alle Patientenzimmer und Gemeinschaftsräume wurden entkernt. Die Heizkörper, Bodenbeläge, Elektrik und Türen wurden ausgebaut und entsorgt. Unter der Führung von Angestellten der Firma bestand am Samstag die Möglichkeit, die alten Räumlichkeiten zu begehen. Obwohl die Gebäudeteile alt und verbraucht waren – im Raucherzimmer des ehemaligen Speisesaals hing noch der Geruch von Zigarettenrauch in der Luft – konnte man die Umsetzung der neuen Idee überall erahnen. Auf den verschiedenen Stockwerken zeigten großformatige Poster anschaulich die zukünftige Verwendung auf. Besonders ein Zweizimmer-Appartement stieß auf Interesse.