Höchenschwand – „Als alles begann, wurde noch bis tief in die Nacht gespielt“, erzählt Isabella Sibold. „Das Lokal war leer und ich als Wirtin haben darauf gewartet, es zuschließen zu können.“ Schon vor rund 40 Jahren hatten sich Skatspieler im Gasthaus „Post“ miteinander gemessen. Um die Zeit zu überbrücken, habe sie sich oft zu den Skatspielern gesetzt und ihr Spiel beobachtet. „So habe ich es gelernt.“ Als irgendwann aus verschiedenen Gründen nur noch drei Spieler zusammenkamen, habe man sie dann aufgefordert, Geld zu holen und mitzuspielen.

Seit 1997 spiele man nun in der jetzigen Formation, seit dieser Zeit auch im „Adler“ in Strittberg. „Mit einer offenen Skatrunde am Freitagabend haben wir begonnen“, erzählen sie. Von Höchenschwand, aber auch von Häusern seien erst noch Skatspieler dabei gewesen. Sie erwähnen die Anwesenheit des damaligen hiesigen Zahnarztes Max Lehmeier und andere und erinnern sich daran, dass es einst zwei Tische mit Spielern gegeben habe.

In einer Ecke im Landgasthof „Adler“ in Strittberg sitzt Sibold beim Besuch der Zeitung mit Franz Vogelbacher und Günter Albiez mal wieder am Tisch. Das Trio klopft nacheinander fröhlich die Karten auf den Tisch. Ihre forschen Ansagen sagen einem Skatneuling nichts: „18“, „hab ich nicht“, „dann 20“, „ja“, „zwei noch“, „auch noch“, „null noch“. „Jetzt geht mir die Luft aus“, stöhnt Albiez und schiebt nach: „weg“. Siebold und ihre Mitstreiter reizen, zählen, rechnen, stechen mit der Vor-, Mittel- oder Hinterhand.

„Man braucht zum Skat spielen drei Leute oder vier“, erläutert das Trio. „Mit vier ist es entspannter, dann kann einer mal aussetzen.“ Ob Skat wohl eine Männerdomäne ist? Das sehen die drei nicht so: Es gäbe genug Frauen, die auch mitreizen würden, sagen sie.

Für sie ist wie für viele andere Skatfans bei diesem Spiel Geschicklichkeit wichtig. „Um Skat zu spielen, braucht man ein gutes Gedächtnis und man muss Kopfrechnen können. Ein guter Skatspieler zählt natürlich die Karten, die in jeder Runde gespielt werden.“