Lottstetten – Dieses Schlachtfest wird mit Sicherheit in Erinnerung bleiben. Eine volle Halle, der Duft nach Sauerkraut, Kochfleisch, Brat-, Blut- und Leberwurst hing, wie eine nostalgische Reminiszenz an vergangene Zeiten in der Luft.
„Es ist absolut der Wahnsinn“, sagte Hermann Rölz, Schriftführer des Lottstetter Musikvereins, der dieses Event organisiert hat. Tatsächlich kamen unzählige Gäste aus dem gesamten Jestetter Zipfel und darüber hinaus am vergangenen Samstagnachmittag und –abend in die Lottstetter Halle. Dies war im Vorfeld fraglich und an der Hauptversammlung hatte man sogar diskutiert, das Schlachtfest aufgrund vieler Herbstveranstaltungen des Vereins, eventuell ausfallen zu lassen.
Das Schlachtfest des Musikvereins ist Lottstetter Herbsttradition. Ursprünglich im Festzelt über zwei Tage durchgeführt, wechselten die Verantwortlichen vor ein paar Jahren in die Gemeindehalle, um den enormen Aufwand und auch die Kosten etwas zu reduzieren. „Es ist bedauerlich, dass das Schlachtfest nicht mehr im Zelt stattfindet, es ist doch ein anderes Ambiente in der Halle“, befand Walter Schlageter, aber er kann diese Entscheidung dennoch gut nachvollziehen. „Ich war mit meiner Familie schon kurz nach dem Beginn hier, aber schon um halb fünf war die Halle voll“, stellte Johannes Hasenbank fest und zeigte sich ebenfalls begeistert von der Veranstaltung.
Da die Mitglieder des Musikvereins in der Küche, am Tresen und hinter den Kulissen im Einsatz waren, sorgten andere für den musikalischen Part. Neben dem Musikverein Leipferdingen, der Dorfmusik Rechberg sorgten die Saustallmusikanten für den richtigen Ton und gute Stimmung.
„Wo findet man heute noch eine gute Metzgete?“, fragte Erwin Sigg rhetorisch, um die Frage gleich selbst zu beantworten. Entgegen der vielleicht gehegten Erwartung, nur ältere Semester hier vorzufinden, waren sehr viele junge Menschen vor Ort. Und das, obwohl das kulinarische Angebot für Veganer übersichtlich war und zeitgeistige Verirrungen nicht vorgefunden werden konnten.
Dass die Bratkartoffeln gegen 19.30¦Uhr und die Schlachtplatte gegen 20¦Uhr ausverkauft war, tat dem Fest keinen Abbruch. „Wir hatten ordentlich kalkuliert, mit einem so großen Ansturm konnten wir aber nicht rechnen“, sagte Jasmin Rehm vom Musikverein im Gespräch mit unserer Zeitung. Das macht doch Freude auf das kommende Jahr und Hoffnung, dass diese Tradition noch lange fortgesetzt werde.