Jestetten Rechnungsamtsleiter Günther Vollmer hat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Jestetten den Jahresabschluss 2023 des Versorgungsbetriebs der Gemeinde, Energieversorgung Klettgau-Rheintal (EVKR), vorgestellt. „Leider haben wir den historisch schlechtesten Jahresbericht des Versorgungsbetriebs“, sagte Vollmer dazu. Anders als in den vergangenen Jahren kam es 2023 zu einem Verlust von rund 104.000 Euro. Vollmer erklärte, wie es dazu kam: Der Grund waren demnach die vom Wirtschaftsprüfer gebildeten „Drohverlustrückstellungen“, welche für die EVKR gebildet werden mussten. Das Finanzamt erkannte diese Drohverlustrückstellung laut Vollmer aber nicht als Rückstellung an und so rechnete es diesen Betrag bei der Festsetzung der Körperschaftssteuer mit ein – ein Defizit, das sich aus der Diskrepanz zwischen Handelsrecht und Steuerrecht ergebe. Gewinne aus der Körperschaftssteuer müssten entsprechend ausgeschüttet werden und so zahlte der Versorgungsbetrieb Gewinne aus für Geld, das als Drohverlustrückstellung nicht im Cashflow vorhanden war.
Vollmer wies darauf hin, dass sich dieser Unterschied vermutlich im Jahr 2025 ausgleichen werde. Gäbe es diese Diskrepanz nicht, hätte der Versorgungsbetrieb der Gemeinde einen Gewinn von etwa 60.000 Euro erwirtschaftet. Der Gemeinderat stellte einstimmig den Jahresabschluss des Eigenbetriebs mit einem Jahresfehlbetrag von 104.065 Euro fest, beschloss, diesen Fehlbetrag auf die neue Rechnung fortzuschreiben und erteilte der Betriebsführung die Entlastung.