Jestetten In Zusammenarbeit mit der IHK Hochrhein-Bodensee hat in Jestetten der Schaufenster-Check stattgefunden. Diese Begutachtung ist ein Teil des Projekts Innenstadtberatung, ein Programm des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg. Seit Februar nimmt Jestetten an diesem Projekt teil. Der Kontakt zwischen Jestetten und der IHK Hochrhein-Bodensee entstand insbesondere durch Katja Steinbeisser. Als Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Pro Jestetten ist sie Mitglied im Aktionsbündnis pro Innenstadt, das von Eckhart Fink (IHK Hochrhein-Bodensee) koordiniert wird.

Zum Schaufenster-Check kamen die IHK-Innenstadtberaterin Victoria Arens aus Konstanz und Diana Mosler, selbstständige Ladengestalterin und Visual Merchandiserin aus Schiltach im Schwarzwald, nach Jestetten. Zu Beginn wurde das Juweliergeschäft Andreas Wildner besucht. Hier lieferte Diana Mosler einige Impulse, wie die Gestaltung der Werbeflächen optimiert werden könnte.

Andreas Wildner hat sein Juweliergeschäft an der Hauptstraße in Jestetten seit gut 30 Jahren. Diese Straße ist überaus stark befahren. Etwa 18.000 Fahrzeuge passieren täglich entlang der Straße die Geschäfte, vermutlich ohne zu realisieren, welche besonderen Angebote Jestetten beheimatet. Lediglich wenn die Fußgängerampel vor seinem Geschäft für die Fahrzeuge auf Rot steht, haben die Fahrer und Beifahrer etwas Zeit, das Geschäft und die ausliegenden Waren genauer wahrzunehmen.

Ziel des Schaufenster-Checks ist es, den Besuchern der Ortsmitte, egal ob sie mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind, zu kommunizieren, dass sich dort ein Schmuckgeschäft mit einem breiten Angebot an Produkten und einer eigenen Goldschmiede befindet. Mosler zeigte verschiedene Perspektiven auf, aus denen die Schaufenstergestaltung beurteilt werden kann. Als Erstes stellte sie den optischen Eindruck heraus, die Wirkung auf Passanten. Was lässt ein vorbeifahrendes Auto anhalten, um ein Geschäft zu besuchen? Wildners aktuell gestaltetes Schaufenster hatte einiges Potenzial zur Verbesserung, Hingucker konnten aber dennoch vor dem Geschäft gefunden werden.

Der erste und beinahe wichtigste Punkt einer Schaufenstergestaltung ist die Fernwirkung. Dafür ging Mosler mit dem jeweiligen Inhaber auf die andere Straßenseite, um die Perspektive der Passanten dort einzunehmen. Damit diese aus der Ferne angesprochen werden, ist eine gute Beleuchtung essenziell sowie eine ansprechende Gestaltung des Außenbereichs. Eine Idee dafür ist zum Beispiel eine Sitzgelegenheit, die zum Verweilen einlädt, auch bunte Pflanzkübel oder allerlei einfache Dinge können die Attraktivität eines Geschäfts steigern.

Im zweiten Schritt wurden die Wirkung des Schaufensters aus der Nähe und die Produktpräsentation analysiert. Für jedes teilnehmende Geschäft hatte die Expertin für visuelles Marketing Ideen dabei, wie die Produkte kreativ in Szene gesetzt werden können. „Ein gutes Schaufenster spricht – leise, aber wirksam“, fasste Mosler abschließend zusammen. Damit die teilnehmenden Geschäfte auch im Nachgang zur Beratung ihr eigenes Schaufenster regelmäßig checken können, hatte Mosler zudem eine Checkliste für die Gewerbetreibenden in Jestetten mitgebracht. An diesem Tag wurden sieben Geschäfte in Jestetten für jeweils 60 Minuten beraten.