Jestetten Mit der Wärmeplanung hat sich der Gemeinderat Jestetten in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Linus Nett von Greenventory erläuterte den Stand der Dinge. Die Vorstellung beinhaltete geplante Maßnahmen und den Entwurf des Abschlussberichts für die Gemeinde Jestetten. Die Kommunale Wärmeplanung war vom Gemeindeverwaltungsverband, zu dem Jestetten, Lottstetten und Dettighofen gehören, in Auftrag gegeben worden.
In den Erörterungen wurden die Kapazitäten innerhalb von Jestetten betrachtet und aufgrund des Alters der verschiedenen Heizungen die Möglichkeiten dargestellt, wie in Jestetten bis zum Jahr 2040 CO2-neutral geheizt werden könnte. Diese Erfassung des aktuellen Ist-Zustands und die erfolgten Analysen zeigen ein mögliches Szenario, wie die CO2-Neutralität erreicht werden könnte. All diese Erfahrungen kann die Gemeinde aktiv zur Gestaltung der Zukunft nutzen. Für Eigenheimbesitzer stellt diese Planung die Offenlegung von Möglichkeiten, aber keine Verpflichtung dar.
Es gibt zum aktuellen Stand drei Eignungsgebiete für ein Wärmenetz, in dem sich sogenannte Ankerkunden, sprich: Großkunden, befinden. Dies sind zum Beispiel Schulen und öffentliche Gebäude sowie Handel und Gewerbe. Klimasinnvoll wäre die Nutzung von Heizzentralen, die von möglichst vielen Abnehmern nutzbar sind. Auch die Dämmung von Gebäuden würde den Heizbedarf senken.
Ob angenommene Werte wirklich erreichbar sind, ist aktuell noch dahingestellt. Gewünscht von der Gemeinde und der Regierung wäre eine klimaneutrale Energieversorgung bis zum Jahr 2040, dies setzt jedoch eine Wärmeversorgung mit nachhaltig produzierter Wärme voraus. Wichtig war Linus Nett, mitzuteilen, dass diese Wärmeplanung das Potenzial für Jestetten darstellt, jedoch aktuell keinerlei Verpflichtung für Hauseigentümer. Auch fallen dadurch keine Rechte und Pflichten der Eigentümer weg.
In dieser Sitzung wurden die Möglichkeiten dem Gemeinderat vorgestellt, bevor der Abschluss der Wärmeplanung im Gemeindeverwaltungsverband erfolgt. Im Jahr 2026 werden die ersten Maßnahmen vertiefter untersucht. Weiter sollen konkrete Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die CO2-Neutralität hergestellt werden könnte. In diesem Zuge werden dann unter anderem auch Infoveranstaltungen angeboten. Im Gemeinderat bot die Vorstellung der Wärmeplanung reichlich Gesprächsbedarf. Auf der einen Seite hieß es, die Menge an Papier, die produziert wurde, sei nicht sehr viel wert, auf der anderen Seite wurde gesehen, dass die Planung eine Basis darstellt, mit der man arbeiten kann, aus der Machbarkeiten und wirtschaftliche Möglichkeiten ersichtlich sind.
Bei der Wärmeplanung wird zunächst angeschaut, welche Potenziale überhaupt in der Gemeinde gegeben sind und in welchen Bereichen Einsparungen durch größere Maßnahmen interessant sein könnten, merkte Bürgermeister Dominic Böhler abschließend an. Der Gemeinderat nahm den Entwurf des Abschlussberichts zur Kenntnis und gab diesen mit zwei Gegenstimmen und 14¦Ja-Stimmen zur Beschlussfassung im Gemeindeverwaltungsverband (GVV) frei.