Eva Baumgartner

Das Land Baden-Württenberg hat wegen des Coronavirus die Tagespflegestätten alte, kranke und hilfsbedürftige Menschen geschlossen werden. In der Sozialstation Klettgau-Rheintal mit ihren 52 Tagespflegeplätzen war diese Entwicklung absehbar. „Das ist für alle eine sehr belastende Situation“, erklärt der Geschäftsführer Christoph Siebler. „Einige unserer Gäste sind wirklich ohne Tagespflege arm dran, diejenigen, deren Angehörige weit weg wohnen, oder die keine haben, die trifft es besonders schlimm“, sagt er. Aber für Härtefälle werde eine Notgruppe mit 15 Plätzen eingerichtet.

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Laut Siebler ändert sich in der ambulanten Pflege nichts, hier sei die Sozialstation gut gerüstet, immer vorausgesetzt, dass das Pflegepersonal gesund ist und es auch bleibt. Zudem seien die Hygienestandards drastisch erhöht worden. „Die Hilfsbereitschaft ist enorm, hiesige Betriebe haben uns sogar Schutzmasken und Schutzbrillen vorbeigebracht, auch all unsere Mitarbeiter ziehen in diesen schweren Krisenzeiten ausnahmslos mit“, stellt der Geschäftsführer mit großer Erleichterung fest.

Große Nachfrage nach Essen auf Rädern

Bereits seit der vergangenen Woche hatte die Tagespflege weniger Gäste zu verzeichnen, die Angst vor Ansteckung ließ viele zu Hause bleiben. Seit Freitag gibt es nur noch eine Notgruppe. Enormen Zulauf in diesen Tagen verzeichnet das Essen auf Rädern, das täglich warmes Essen ins Haus bringt. Denn jeder Gang aus dem Haus ist für ältere und gesundheitlich vorbelastete Menschen in diesen Zeiten ein Risiko.

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An die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus will der Geschäftsführer der Sozialstation Klettgau-Rheintal derzeit „nicht denken“. Siebler sei heilfroh, dass die Gäste, Patienten und auch die Sozialstation sich auf die „tollen Mitarbeiter“ verlassen können.