5824 Klettgauer sind am Sonntag, 10. November, aufgerufen, einen neuen Bürgermeister zu wählen. Zur Wahl stellen sich Amtsinhaber Ozan Topcuogullari (43) aus Rechberg, der Lehrer Michael Ehm (41) aus Erzingen und der Reiseunternehmer Hubert Behringer (56) aus Erzingen.

Welche Erwartungen haben die Klettgauer an ihren neuen Bürgermeister? Bei einer Umfrage nennen die Bürger aus Erzingen, Rechberg, Weilweil, Grießen und Bühl die unterschiedlichesten Schwerpunkte.

Für die Befragten steht fest, dass sie am Sonntag ihre Stimme abgeben werden. Regina Rüdt aus Bühl bringt es auf den Punkt: „Es ist leicht zu schimpfen und zu kritisieren, aber wenn es darauf ankommt, geht man nicht zur Wahl.“ Für sie ist es eine Pflicht, ihre Stimme abzugeben. Die Entscheidung, welchen der drei Kandidaten sie wählen werden, ist für die meisten bereits gefallen. Lediglich Lothar Burkhard-Wehrle ist sich noch nicht zu 100 Prozent sicher: „Eine Tendenz habe ich, allerdings haben alle Kandidaten bei der Vorstellung in der Grießener Sporthalle einen guten Eindruck gemacht“, erklärt der Rentner aus Grießen.

Oliver Göbel, Erzingen

Oliver Göbel aus Erzingen meint, dass der zukünftige Bürgermeister vor allem für gute Bedingungen der Handel- und Gewerbetreibenden in Klettgau sorgen müsse. Vor allem, so sagt er: „Für eine gute Infrastruktur der Märkte und der Betriebe im Erzinger Gewerbegebiet sollte er sorgen.“

Oliver Göbel, Erzingen.
Oliver Göbel, Erzingen.

Auf dem Herzen liegt ihm auch die Kostenexplosion der neuen im Bau befindlichen Halle in Geißlingen, das müsse zukünftig unbedingt vermieden werden. Ein Bürgermeister sollte eine gerade Linie verfolgen sowie ein offener und aufrichtiger Mensch sein.“

Mathias Dolderer, Rechberg

Erste Priorität für den Rechberger Mathias Dolderer ist eine konstruktive und produktive Zusammenarbeit des Bürgermeisters mit dem Gemeinderat zum Wohle der Gemeinde. Die Gewinnung von Fachärzten für Klettgau sowie die dringende Fertigstellung des Breitbandausbaus, die Förderung von Gewerbe und Handel und endlich eine Verkehrsanbindung an das Autobahnnetz, dafür müsse sich der Klettgauer Bürgermeister unbedingt einsetzen.

Mathias Dolderer, Rechberg.
Mathias Dolderer, Rechberg.

Schulen und Kitas sollte er im Blick haben und die „katastrophale Situation“ an den Bahnübergängen in Erzingen in Angriff nehmen. Als Rechberger wünscht er sich in seinem Ortsteil ein Baugebiet und „endlich zusätzliche Räumlichkeiten für Rechberger Vereine, die sich derzeit einen einzigen Raum teilen müssen.“

Sandra Siebler, Erzingen

„Für mich ist die Umwelt ein wichtiges Thema, dem sich der zukünftige Bürgermeister annehmen sollte. „Vor allem der Müll an den Plätzen im Dorf und auch in der Landschaft stören mich sehr.“ Hin und wieder werde zwar aufgeräumt, aber das reiche nicht. Müllschwerpunkte stellt sie immer wieder bei den Discountern im Gewerbegebiet und auch an der Erzinger Hauptstraße fest. „Das gibt kein schönes Bild von Erzingen ab“.

Sandra Siebler, Erzingen.
Sandra Siebler, Erzingen.

Überhaupt sei der Verkehr auf der Hauptstraße ein Problem, dem sich der Neue annehmen sollte. „Ganz besonders stören mich die Dauerparker und das zunehmende aggressive Verhalten der Autofahrer.“

Cornelia Bollinger, Weisweil

„Ganz wichtig finde ich das Thema Baugebiete, in den kleinen Ortsteilen haben junge Familien kaum oder gar keine Möglichkeit zu bauen und ziehen deshalb weg.“ Der zukünftige Bürgermeister müsse zudem Handel und Gewerbe massiv fördern, es könne nicht sein, dass Gewerbetreibende in andere Gemeinden ziehen, da sie in Klettgau keine Entwicklungsmöglichkeiten vorfänden. „

Cornelia Bollinger, Weisweil
Cornelia Bollinger, Weisweil

Außerdem findet Bollinger es wichtig, dass der zukünftige Bürgermeister neue Ideen und Projekte aufnehmen und auch ernst nehmen muss.

Johanna Manz, Grießen

Die Ausstattung der Schulen und Kindergärten ist für Johanna Manz sehr wichtig: „Man sollte für die Schülerinnen und Schüler beste Voraussetzungen schaffen“, bringt sie ihr Anliegen auf den Punkt. Und: „Mehr Erzieher und Lehrer wären ideal.“

Johanna Manz, Grießen.
Johanna Manz, Grießen. | Bild: Rolf Sprenger

Regina Rüdt, Bühl

Die wichtigste Eigenschaft, die sich alle Bürger wünschen, ist Bürgernähe. „Mit einem Bürgermeister sollte man auch mal streiten dürfen“, sagt Regina Rüdt mit einem Augenzwinkern. „Das, was Ozan Topcuogullari gesagt hat, ist umgesetzt worden, natürlich wollen wir Bürger immer ein wenig mehr haben, aber meistens sind es die gesetzlichen Vorschriften oder die Finanzen reichen einfach nicht aus, um noch mehr zu machen“, zeigte sich Regina Rüdt mit der Amtszeit des bisherigen Bürgermeisters sehr zufrieden.

Regina Rüdt, Bühl.
Regina Rüdt, Bühl. | Bild: Rolf Sprenger

Lothar Burkhard-Wehrle, Grießen

„In den vergangenen Jahren ist im Klettgau viel umgesetzt worden“, erläuterte Lothar Burkhard-Wehrle. „Das MVZ in Grießen und die Halle in Geißlingen sind für mich eine klare Aufwertung der Gemeinde.“ Für Lothar Burkhard-Wehrle ist Bürgernähe wichtig. Das sieht er bei allen drei Kandidaten als gegeben an: „In ihren Prospekten ist es ein wichtiger Punkt gewesen, aber auch bei den vergangenen Märkten in Erzingen und Grießen waren die Bewerber vor Ort, und haben damit gezeigt, dass Sie ein offenes Ohr für die Bürger haben.“

Lothar Burkhard Wehrle, Grießen.
Lothar Burkhard Wehrle, Grießen. | Bild: Rolf Sprenger

Philipp Stoll, Grießen

Die Stärkung des Tourismus wäre ein wichtiger Ansatzpunkt für Philipp Stoll für die Zukunft: „Der Klettgau ist so schön, ich bin davon überzeugt, dass man diesen Standort noch attraktiver gestalten könnte.“ Mit einer Bewerbung könnte man eventuell neue Arbeitsplätze im Bereich der Gastronomie schaffen, ist der Maschinenbau-Ingenieur aus Grießen überzeugt. Er würde einen Ausbau von Rad- und Wanderwegen begrüßen.

Philipp Stoll, Grießen
Philipp Stoll, Grießen | Bild: Rolf Sprenger

Das ist das Kandidatenduell in Klettgau

Wer sind die drei Bewerber, die jetzt den Chefsessel im Rathaus in Erzingen übernehmen wollen? Was planen Ozan Topcuogullari, Michael Ehm und Hubert Behringer im Falle ihrer Wahl für die Gemeinde? Im großen SÜDKURIER-Kandidatenduell müssen die Bürgermeisterkandidaten vor laufender Kamera Farbe bekennen.

Die Wähler in Klettgau wollen wissen, woran sie sind. Diese SÜDKURIER-Videoformate zeigen es ihnen.

Das Kandidatenduell in Klettgau 2024

Im großen SÜDKURIER-Kandidatenduell müssen die Bürgermeisterkandidaten vor laufender Kamera Farbe bekennen.

Die Debatte:OzanTopcuogullari, Michael Ehm und Hubert Behringer stellen sich den Fragen der Moderatoren.
Eine Zusammenfassung als Text finden Sie hier.

Klare Entscheidungen: Wer sind die Bürgermeisterkandidaten Topcuogullari, Ehm und Behringer? Hier die Vorstellung:

Das Fragenkarussell dreht sich: Bürgermeisterkandidaten in der Schnellfragerunde.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Bereits im Vorfeld der Bürgermeisterwahl, am Wahltag selbst und nach der Wahl halten wir Sie auf dem Laufenden. Alle Informationen rund um die Bürgermeisterwahl in Klettgau haben wir hier in diesem Artikel für Sie gebündelt:

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