Von der Pfarrhofinitiative, über den Verein Kulturraum Klettgau bis zur Regionalentwicklungsgenossenschaft Klettgeno sind noch nicht einmal drei Jahre verstrichen. In diesem kurzen Zeitraum haben die beteiligten Klettgauer gewaltiges geleistet. Ein Meilenstein war der Kauf des Grießener Gasthauses „Linde“, das ein sozialer und kultureller Begegnungsort werden soll.
In den alten Mauern ist seit dem Kauf im April 2023 viel passiert: Erste Aufräumaktionen und Renovierungsarbeiten und auch Instandsetzungen sind geworden, wobei die Bevölkerung bereits einige Male die Gelegenheit hatte, die ‚Linde‘ vom Keller bis zum Dach zu besichtigen.
Jüngster Termin war der Flohmarkt mit einem anschließenden Feierabendbier. Ein Tag, der erneut auf großes Interesse im Dorf stieß und die alte „Linde“ wie in alten Zeiten wieder mit Leben füllte.
Große Unterstützung aus der Bevölkerung
Das ambitionierte Projekt stößt dabei auf eine große Unterstützung aus der Bevölkerung, Handwerksbetriebe, Experten aller Fachgebiete unterstützen und helfen. Männer und Frauen, Genossenschaftsmitglieder als auch Mitglieder des Vereines Kulturraum Klettgau legen Hand an, um in der Grießener „Linde“ einen „Zukunftsort für Jung und Alt“ zu schaffen.

So sehr dieses Vorhaben die Beteiligten beansprucht, nicht weniger Arbeit gibt es unter dem Dach des Vereines Kulturraum zu tun. Erzinger Pfarrhoffeste, Veranstaltungen wie Tanz der Kulturen in der Erzinger Gemeindehalle, der neue Gemeinschaftsgarten unterhalb der Erzinger Pfarrkirche, am 9. September die „Bad-Party“, ein Open-Air- Konzert mit der Band Seven Sins im Erzinger Schwimmbad. Und schließlich die Ausstellung der Fotografin Betina Höh-Schmitz am 23./24. September beim Pfarrhof.
Mitgliederzahl wächst stetig
Mehr als 100 Mitglieder zählt der Verein – Tendenz steigend. Anlässlich eines Vorort-Termines im Gemeinschaftsgarten erklärte Vorsitzender Michael Ehm: „Wir haben bereits viele Erfahrungen gesammelt, geplant ist demnächst eine Versammlung mit Mitgliedern, um die einzelnen Ressorts besser zu organisieren. Und um ein Jahresprogramm aufzustellen, das wir der Gemeinde vorweisen können.“
Es bleibt das große Ziel: der Kauf des Pfarrhofes in Erzingen. Dazu ist die Erarbeitung eines Nutzungsprojektes durch das erfahrene Planungsbüro Sutter 3 in vollem Gange. Die Honorarkosten in Höhe von 18.000 Euro werden zu je einem Viertel vom Verein, der Gemeinde Klettgau, der Erzdiözese und der Pfarrgemeinde bezahlt.
„Es ist für uns eine große Herausforderung ein überzeugendes Konzept vorlegen zu können“, erklärt Joachim Netzhammer, Vorsitzender der Klettgeno. Der Erzinger ist ein großer Verfechter der Genossenschaftsidee. Gemeinsam mit seiner Frau Nicole hat er sich intensiv in das Thema eingearbeitet. „Wir sind dabei, jedwede Fördermittel zu beantragen, um den Pfarrhof in Erzingen für Klettgau zu erhalten.“
Genossenschaften als Idee für den Ländlichen Raum
Eine im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellte Studie der Innova eG kommt zu dem Ergebnis: „Genossenschaften sind eine vielversprechende Organisationsform für die ländliche Entwicklung und bieten zahlreiche Potenziale und Lösungsansätze. Durch gezielte Unterstützung können sie einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der Regionen leisten und den Zusammenhalt fördern.“
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