Der größte Klettgauer Ortsteil Erzingen mit seinen rund 3600 Einwohnern ist nicht gerade gesegnet mit lebendigen Dorfplätzen. Zwar gibt es durchaus lauschige Ecken im Dorf, wie beispielswiese der Bahlihof oder das Areal um den Löwenbrunnen, doch dabei handelt es sich um private Flächen.
Lebendige Dorfplätze, wie in Bühl am Notburgabrunnen, in Grießen am Kirchplatz, dem Blumenhof in Rechberg, an denen sich die Bürger regelmäßigen treffen und schwätzen, gibt es im verkehrsumtosten Erzingen nicht. In den kleineren Ortsteilen sind die klassischen „Latschari-Plätze“ wie sie im Volksmund heißen, vielfach noch erhalten.
Sieht man vom Gemeindepark ab, gibt es kaum Flächen im Dorf, die der Kommune gehören, bis auf das Gelände, auf dem das Postverteilzentrum steht.
Doch das soll sich ändern
Auf rund 2000 Quadratmetern ergeben sich nun Möglichkeiten eines multifunktionalen Dorfplatzes, da die Post im Gewerbegebiet „Rubel“ ein Verteilzentrum bauen wird.
Auf dem Gelände direkt an der Hauptstraße, der B34, gelegen, bietet es sich an, einen Wochenmarkt zu installieren sowie einen Platz für die Bevölkerung für kleinere kulturelle Anlässe und ein Raum zur Begegnung für die ältere und die jüngere Generation zu schaffen. Das sind die Pläne, die bei der jüngsten Gemeinderatssitzung zur Sprache kamen.
Das Vorhaben sieht vor, dann den Markt am Löwenbrunnen direkt an der Degernauerstraße, der aus allen Nähten platzt und häufig für Verkehrsprobleme sorgt, an die Hauptstraße zu verlegen. Am neuen Standort sind mehr Marktstände möglich, durch den Verkehr auf der Bundesstraße würden weit mehr Kunden auf den Markt aufmerksam werden.
Das sagt Bürgermeister Ozan Topcuogullari zu den Plänen
Und was sagen Klettgauer zum Vorhaben Marktplatz?
Antonette Indlekofer: „Wir in Erzingen haben keine schönen Plätze oder Treffpunkte. Ein Markt an der Hauptstraße wäre eine große Bereicherung und würde diesen Bereich endlich mit Leben füllen. Man könnte auch Veranstaltungen wie einen Flohmarkt und dergleichen abhalten.“
Andreas Bollinger: „Ein schöner größerer Marktplatz ist auf jeden Fall notwendig. Wie ich weiß, wünschen alle hiesigen Marktreibenden diesen Standort an der Hauptstraße. Der Durchgangsverkehr auf der B 34 wird viele Marktkunden anziehen und ist somit ideal. Außerdem sind dann auch Veranstaltungen und Treffen im öffentlichen Raum möglich.
Hermann Maier: „Der Standort am Löwenbrunnen ist zu eng und zu klein. Außerdem gibt es dadurch permanent große Verkehrsprobleme an der Degernauerstraße. Auf dem neuen Platz stelle ich mir eine Art Wagenburg vor, mit mehr Händlern als bisher. Den Platz könnte man wunderbar gestalten.“
Simone Indlekofer: „Ich finde einen Dorf- und Marktplatz bei der alten Post ideal, dort könnte ein Treffpunkt für Jung und Alt entstehen. Vielleicht noch ein kleines Tagescafé oder eine Eisdiele, das wäre super. Der Gemeindepark als Treffpunkt ist zu wenig attraktiv, obwohl er eigentlich schön ist, aber es gibt dort kein Grund zu bleiben.“