Herr Bollinger, vor fast 20 Jahren haben Sie den Klettgaulauf aus der Taufe gehoben. Wie ist die Idee zu dem Abendlauf in Weisweil entstanden und wie hat sich das Event entwickelt?
Andreas Bollinger: Im Herbst 2010 hat die Idee Form angenommen, das Potenzial meiner sonntäglichen Laufstrecke von Weisweil über das Hofgut Albführen und die wunderschönen Waldwege rund um Klettgau zu nutzen und mit vielen anderen Menschen zu teilen und so ein Laufevent der Sonderklasse in der Gemeinde Klettgau zu etablieren. Mein Ziel war dabei von Anfang an, nicht nur ambitionierte Läufer, sondern auch Hobbyläufer und Schüler für das Laufen zu begeistern. Ich wollte einen Lauftreff aus der Taufe heben, der für die Teilnehmer, für den Turnverein, den Männergesang und die Gemeinde, insbesondere dem kleinen Ortsteil Weisweil gleichermaßen ein Erfolg wird. Von Anfang an war es auch Ziel, dass der Klettgaulauf nicht nur ein- oder zweimal stattfinden, sondern sich zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender etablieren soll. Jetzt stehen wir vor dem 13. Lauf – ich würde sagen, das Ziel haben wir zu 100 Prozent erreicht.
Mit dem Klettgaulauf haben Sie eine sportliche Erfolgsgeschichte geschrieben – wie viel Teilnehmer erwarten Sie in diesem Jahr?
Andreas Bollinger: Die Anmeldungen laufen online bereits auf Hochtouren, wir rechnen mit rund 600 Läufern am Start. Das entspricht auch unserer Zielgröße. Bei der Bewertung wird in sechs Läufer/Alterskategorien eingeteilt und einzeln gewertet. Wir hatten schon Teilnehmer aus Portugal und Finnland am Start, aber im Wesentlichen kommen die Starter aus der Region und der angrenzenden Schweiz.
Welche sportlichen Herausforderungen bietet der Lauf den Teilnehmern?
Andreas Bollinger: Um 16.45 Uhr starten unsere jüngsten Läufer, die Bambinis, die vom Start bis zum Dorfbrunnen und wieder zurück 400 Meter Strecke laufen, um 17.20 Uhr folgt der Jugendlauf, für Teilnehmer bis 16 Jahre, die 2,2 Kilometer zu bewältigen haben. Um 18.30 Uhr fällt der Startschuss für einen flachen Lauf mit 5,5 Kilometer auf 2 Kilometer Straße und 3,5 Kilometer Naturpiste den Seegraben entlang in Richtung Wangental über die deutsch-schweizerische Grenze. Die Nordic-Walker starten um 18.45 Uhr und walken permanent durch den Wald, sieben Kilometer mit 120 Höhenmetern durch den Bachdobel, zur Hanfgartenhütte und zurück über den Hexenbuckel und Seegraben. Der anspruchsvolle Hauptlauf mit 10 km und 250 Höhenmeter startet um 19.30 Uhr und, führt die Läufer zu 95 Prozent auf schattigen Waldwegen Richtung Hofgut Albführen. Die schattigen Waldstücke eignen sich auch bestens im Hochsommer zum Laufen. Alle Finisher erhalten im Ziel eine Erinnerungsmedaille. Die Siegerehrung erfolgt jeweils im Anschluss an die Läufe.
Wer unterstützt Sie bei der Organisation des Klettgaulaufs?
Andreas Bollinger: Ich bin Teil eines sehr engagierten OK-Teams, welches die Hauptorganisation bewältigt und für die Infrastruktur sorgt. Außerdem kümmert sich der Männergesangverein Weisweil, mit Unterstützung der Sängerfrauen, um eine leckere Bewirtung der Läufer und der Gäste. Überdies sind viele Mitglieder des TV Erzingen, wie auch Freunde und Dorfbewohner im Einsatz.
Auch soziales Engagement steht auf der Agenda des Klettgaulaufes?
Andreas Bollinger: Für jeden Starter spenden wir einen Euro an den Förderverein Special Olympics Hochrhein und unser Hauptsponsor, die Volksbank Klettgau-Wutöschingen, legt noch einen weiteren Euro obendrauf. Wir freuen uns, dass so jährlich rund 1200 Euro zusammen kommen, die wir an den Verein zur Förderung von behinderten Sportlern übergeben dürfen.
Die Teilnehmer schätzen am Klettgaulauf nicht nur die gute Organisation und die schönen Laufstrecken, sondern auch die besondere Atmosphäre. Was macht den Zauber aus?
Andreas Bollinger: Der idyllische Festplatz unter den schönen alten Bäumen vor der Kirche sorgt für ein sehr besonderes Ambiente. Von dort aus kann man den Start- und Zieleinlauf ganz wunderbar befeuern, während sich die Kinder auf dem Spielplatz vergnügen. So ist der Klettgaulauf eine Familienveranstaltung, bei der alle Generationen ihren Spaß haben. Unseren Gästen gefällt auch die Clubatmosphäre, denn der Klettgaulauf ist keine Großveranstaltung, sondern hat sich den familiären Charakter bewahrt.
Fragen: Sandra Holzwarth