Die Impfkampagne gegen die Corona-Pandemie nimmt Fahrt auf: Rund 37.000 Impfungen wurden bis zum 3. Mai im Kreisimpfzentrum Waldshut-Tiengen vorgenommen. Zusammen mit den Impfungen der mobilen Impfteams und in den Hausarztpraxen ist rechnerisch mittlerweile schon jeder vierte Kreisbewohner mindestens einmal geimpft. „Rechnerisch“, weil es keine Statistik über den Wohnort der Geimpften gibt. Grundsätzlich kann nämlich jeder Impfberechtigte sein Impfzentrum selbst aussuchen kann: Kreisbewohner können sich somit auch in den Impfzentren Freiburg, Lörrach, Singen oder Villingen-Schwenningen anmelden. Im Gegenzug kommen teilweise auch Auswärtige nach Tiengen, wenn sie hier einen Termin ergattern. Dies gilt natürlich auch für Impfungen beim Hausarzt.

Wichtigste Säule der Impfkampagne bleibt das Kreisimpfzentrum, das vor 100 Tagen offiziell seinen Betrieb aufnahm. Nach einem Probebetrieb am 22. Januar, wurden ab Montag 25. Januar die ersten Bürgerinnen und Bürger des Landkreises geimpft. Über 30.000 Personen haben im KIZ seitdem mindestens eine Impfung erhalten – also rechnerisch fast 18 Prozent der Kreisbevölkerung.

Mittlerweile haben über 30000 Personen ihre erste Impfung im Kreisimpfzentrum Waldshut-Tiengen erhalten.
Mittlerweile haben über 30000 Personen ihre erste Impfung im Kreisimpfzentrum Waldshut-Tiengen erhalten. | Bild: Justus Obermeyer, Quelle LRA WT

Nach den Anlaufschwierigkeiten, verursacht durch den bundesweiten Mangel an Impfstoff und der Impfstofflücke Mitte März, als Impfungen mit Astrazeneca gestoppt wurden, hat das KIZ seine Kapazität mittlerweile deutlich ausbauen können. Nach 500 Impfungen in der ersten Woche verzehnfachte sich die Zahl der Impfungen pro Woche auf knapp 5000. Erst in der vergangenen Woche konnte mit 4906 Impfungen ein neuer Impfrekord aufgestellt werden.

Die Zahl der Impfungen im Kreisimpfzentrum nimmt spürbar zu. Pro Woche werden aktuell rund 5000 Personen geimpft.
Die Zahl der Impfungen im Kreisimpfzentrum nimmt spürbar zu. Pro Woche werden aktuell rund 5000 Personen geimpft. | Bild: Justus Obermeyer, Quelle LRA WT

„An manchen Impftagen kommen wir nahe an die geplante Vollauslastung von 1000 Impfungen“, so Susanna Heim, die Pressesprecherin des Landratsamts. An einem Tag konnten sogar 1100 Impfungen vorgenommen werden. „Es gibt aber auch Tage mit geringerer Auslastung. Hier können mitunter auch nur 400 Impfungen verabreicht werden.“ Geimpft wurde in Tiengen an insgesamt 67 Tagen, über diesen Zeitraum liege die Auslastung des KIZ bei etwa 50 Prozent, erklärt Heim.

Rechnerisch sind im Impfzentrum rund 7.000 Impftermine pro Woche möglich. „Bei ausreichend Impfstoff könnten wir die Betriebszeiten auch erweitern und noch mehr Impfungen schaffen“, meint Susanna Heim. „Auch Sonntags sind Impfungen möglich – derzeit besteht aber noch kein Bedarf, so dass wir unserem Personal noch freie Sonntage gönnen.“ Die Arbeitsmoral ist aber allgemein sehr hoch: „Jeder ist bereit, auch sonntags eingesetzt zu werden.“

Einer der ersten Geimpften im Kreis Waldshut: Werner Gottstein erhielt am Freitag, 22. Januar, im Tiengener Kreisimpfzentrum von Olaf ...
Einer der ersten Geimpften im Kreis Waldshut: Werner Gottstein erhielt am Freitag, 22. Januar, im Tiengener Kreisimpfzentrum von Olaf Boettcher den gelben Impfpass. Bild: Juliane Schlichter | Bild: Schlichter, Juliane

Landrat Martin Kistler ist nicht ohne Grund stolz auf das Kreisimpfzentrum: „Wir haben in kurzer Zeit, einen effizienten Ablauf etabliert und könnten sogar deutlich mehr Impfungen vornehmen. Hinter dem Kreisimpfzentrum steht die gute Zusammenarbeit der Verwaltung mit dem Pandemiebeauftragten der Kassenärztlichen Vereinigung, der Bundeswehr und den Hilfsorganisationen.“ Dezernentin Caren-Denis Sigg, Stabsleitung beim Landratsamt, ergänzt: „Wir haben bewiesen, dass wir in kurzer Zeit eine komplexe Organisation auf die Beine stellen können. Die Menschen, die geimpft werden, fühlen sich gut aufgehoben und spiegeln uns das in zahlreichen Rückmeldungen wieder. Dankbar sind wir auch für die vielen Freiwilligen, die dort ihren Dienst tun.“

Die Impfungen in den Hausarztpraxen spielen schon eine bedeutende Rolle in der Impfkampagne.
Die Impfungen in den Hausarztpraxen spielen schon eine bedeutende Rolle in der Impfkampagne. | Bild: Justus Obermeyer, Quelle LRA WT

„Die nächsten Wochen werden hoffentlich arbeitsintensiver für uns. Wir hoffen auf größere Impfstofflieferungen, die uns einen Vollbetrieb ermöglichen“, so Susanna Heim.