Das Schweizer Bundesamt für Energie (BfE) informiert am 28. Januar in der Stadthalle Laufenburg/CH über den Sachstand zum Schweizer Atomendlager. Ulrich Krieger, der Bürgermeister von Laufenburg/D, hofft, dass viele Deutsche die Gelegenheit wahrnehmen und die Veranstaltung besuchen. Er persönlich halte die Auswirkungen eines Atomendlagers auf die Region für „enorm“, erklärte Krieger im Interview mit unserer Zeitung.

Das könnte Sie auch interessieren

Der südlich Laufenburg gelegene Bözberg ist wie das Gebiet Nördlich Lägern bei Hohentengen und das Zürcher Weinland bei Jestetten eines von drei verbliebenen möglichen Standortregionen für ein atomares Tiefenlager. Dies liegt an den geologischen Gegebenheiten. Die Schweiz will ihre Lager für hochradioaktiven sowie schwach- und mittelradioaktiven Abfälle in Opalinuston einbauen. Das Gestein findet sich in den drei genannten Gebieten in einer für optimal gehaltenen Dicke und Tiefe.

Oberflächenanlage bei Villigen

Sollte am Bözberg tatsächlich ein atomares Tiefenlager eingerichtet werden, befände sich der Zugang dazu wenige Kilometer südlich von Waldshut bei Villigen an der Aare. Wegen der Grenznähe des Lagergebiets und der Oberflächenanlagen stuft die Schweiz auch deutsche Gemeinden von Bad Säckingen bis Waldshut-Tiengen als unmittelbar von einem Endlager betroffen ein und gesteht ihnen eine Vertretung in der Regionalkonferenz Jura Ost zu. Rund 100 Vertreter verschiedener Berufe, Parteien oder Vereine aus fast 50 Gemeinden arbeiten in der Regionalkonferenz mit. Aus Deutschland sind dies Teilnehmer aus Laufenburg, Albbruck, Murg und Bad Säckingen sowie aus Waldshut-Tiengen mit Gaststatus. Künftig werden auch die Kreisstadt sowie Dogern regulär Mitglieder in die Regionalkonferenz entsenden können.

2050 soll der Atommüll eingelagert werden

Die Schweiz hat ihr Suchverfahren im 2008 beschlossenen Sachplan geologische Tiefenlager geregelt. Dieser sieht bei der Standortsuche drei Etappen vor: Im 2008 begonnenen und 2011 abgeschlossenen Abschnitt sollten geeignete geologische Standortgebiete definiert werden. Nach der im Dezember 2018 abgeschlossenen zweiten Etappe verblieben Bözberg, Nördlich Lägern und Zürcher Weinland im Verfahren. In der nun beginnenden dritten Etappe werden diese drei Regionen vertieft untersucht, um bis kurz nach 2030 den endgültigen Standort festlegen zu können. Im Endlager soll etwa 2050 mit der Einlagerung der mittel- und schwachradioaktiven, 2060 mit der Einlagerung der hochradioaktiven Abfälle begonnen werden.