Täglich kommen viele Menschen aus aller Herren Länder am Hochrhein über die Schweizer Grenze oder wollen ins Nachbarland Schweiz einreisen. Vielleicht haben sie auch das Coronavirus im Gepäck? Die Zöllner an den Grenzübergängen wissen es nicht, aber auch sie kennen die Gefahr und sind auf der Hut.
Mitarbeiter sollen geschützt werden
„Die Zollverwaltung analysiert die Lage täglich und informiert sich laufend bei der Zollinspektion, beim Gesundheitsministerium oder dem Robert-Koch-Institut„, erklärt Mark Eferl, Pressesprecher des Hauptzollamts Singen, das auch für die Grenzübergänge im Landkreis Waldshut verantwortlich ist. Er ergänzt: „Wir treffen alle Maßnahmen, die notwendig sind, um unsere Mitarbeiter zu schützen.“
Die Zollbeamten treten auf verschiedene Weise in Kontakt mit Menschen. Die einen bearbeiten die Ausfuhrscheine der „Einkaufstouristen“, die anderen kontrollieren Autos und Lastwagen. Ob und wer mit dem Virus infiziert ist, weiß niemand. Eferl: „Wir sind nur für den Warenverkehr zuständig, wir messen kein Fieber.“
Grundsätzlich schützten sich die Beamten mit Maßnahmen, die für alle gelten, wie vor allem die Hygieneregeln. Und wie sieht es mit Handschuhen aus? „Die haben wir immer dabei, auch bei den Kontrollen draußen“, versichert Eferl. Beim Stempeln seien Handschuhe nicht vorgeschrieben. „Wer sie tragen möchte, kann das tun“, sagt Eferl, „und in den meisten Zollämtern sitzen die Mitarbeiter hinter Glas.“
Viele Menschen machen sich indes Sorgen, sich mit importierten Waren zu infizieren. Das betrifft sicher auch die Zöllner, die die Waren kontrollieren.
Ansteckung über Waren und Papiere?
Auch hierzu hat der Zoll eine Antwort. Auf seiner Internetseite steht: „Das Robert-Koch-Institut schätzt derzeit eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus über importierte Waren als unwahrscheinlich ein, da im Vorfeld eine Kontamination stattgefunden haben müsste und das Virus nach dem weiten Transportweg noch aktiv sein müsste.“
Interpretiert man diese Aussage, heißt das, dass das Virus auf einem langen Weg außerhalb des menschlichen Körpers wohl nicht überlebt.
Das Robert-Koch-Institut erklärt, dass bei Coronaviren, die Atemwege-Erkrankungen verursachen könnten, die Übertragung primär über Sekrete des Respirationstrakts erfolge. Wenn die Sekrete an die Hände gelangen und das Gesicht berührt wird, kann das Virus übertragen werden. Eine Übertragung über unbelebte Oberflächen sei bisher nicht dokumentiert.
Im Wortlaut heißt es: „Eine Infektion mit SARS-CoV-2 über Oberflächen, die nicht zur direkten Umgebung eines symptomatischen Patienten gehören wie importierte Waren, Postsendungen oder Gepäck, erscheint daher unwahrscheinlich.“