Bei der jährlichen routinemäßigen Überprüfung wurde das gesamte Erdgasnetz der Badenova-Netztocher BnNetze auf undichte Stellen kontrolliert. Die Erdgasspürer waren etwa sechs Wochen lang im gesamten Landkreis Waldshut unterwegs. Eine undichte Stelle wurde laut Martin Simon, Netzmeister der Badenova in Waldshut, in Dogern gefunden. Das Problem wurde sofort behoben.

- Warum waren die Erdgasspürer unterwegs? Da Erdgas leicht entzündlich ist, werden die Erdgasleitungen in regelmäßigen Abständen von Erdgasspürern der Badenova und der Firma Schütz Messtechnik kontrolliert. Die Servicetechniker laufen das Erdgasnetz zu Fuß ab und können mit ihren speziellen Messgeräten bereits eine geringe Menge Erdgas nachweisen. Wird eine undichte Stelle erkannt, wird diese Information sofort weitergeleitet, sodass das Problem gelöst werden kann. So wird die Sicherheit des Erdgasnetzes gewährleistet.
- Wo wurden die Erdgasleitungen kontrolliert? Die Erdgasspürer waren im gesamten Landkreis Waldshut, allen zugehörigen Gemeinden und Ortschaften unterwegs. Das Erdgasnetz umfasst etwa 250 Kilometer. Außerdem gehören zu dem Netz etwa 13 500 Hausanschlüsse, die ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden.
- Wie sieht die Arbeit der Erdgasspürer aus? Zu Fuß werden die Erdgasleitungen abgelaufen. Dabei kommt seit 2011 ein Tablet mit GPS-Funktion zum Einsatz. Das Tablet zeigt den Servicetechnikern, wo die Leitungen verlaufen, so Roland Beuschel, Leiter der Servicetechnik im Betrieb Süd der Badenova. Außerdem wird die abgelaufene Strecke automatisch markiert. Es komme immer wieder vor, dass die Erdgasspürer von Passanten auf das Spürgerät angesprochen werden. Auch bei der Kontrolle der Hausanschlüsse, die ebenfalls eine wichtige Aufgabe sei, komme es mitunter zu Nachfragen zum Gerät und den Aufgaben, sagt Alfred Söhrich, der regelmäßig als Erdgasspürer unterwegs ist.
- Wie funktioniert die Messung? Die Erdgasspürer sind mit einem speziellen Messgerät ausgestattet, das bereits sehr geringe Mengen Erdgas erkennt. Der Sensor des Geräts wird am Boden entlanggeführt. Wird Methan, der Hauptbestandteil von Erdgas, wahrgenommen, erklingt, zusätzlich zur Anzeige auf dem Tablet des Servicetechnikers, ein akustisches Signal.
- Wie gefährlich können Lecks in Gasleitungen sein? Im Freien seien geringe Mengen ausweichendes Gas weniger gefährlich, da das Gas nach oben ausweicht und sich verflüchtigt, beruhigt Martin Simon. Ob ein Bereich evakuiert werden muss, wird situationsabhängig entschieden. Meist komme es nur bei schwerwiegenden Beschädigungen der Leitung, wie beispielsweise durch Bauarbeiten, oder bei Gasentweichungen in geschlossenen Räumen zu einer Evakuierung.
- Wie werden Schäden am Netz behoben? Wird eine undichte Stelle im Netz erfasst, gibt es erneute Kontrollen. Dabei ist die Erfahrung der Servicetechniker wichtig, denn auch verfaultes Obst oder tote Tiere geben geringe Mengen Methan ab, das von den Messgeräten erfasst werden kann. Bestätigt sich der Verdacht einer undichten Stelle, werden Bohrungen an der Straßendecke vorgenommen. So kann das Gas, das sich unter der Straße gesammelt hat, abgesaugt werden. Weicht weiteres Methan aus, kann die undichte Stelle dadurch genau lokalisiert werden. Der Netzmeister wird benachrichtigt. Dieser entscheidet über das weitere Vorgehen. Eine einzelne undichte Stelle werde im Normalfall repariert, sodass die Leitung bestehen bleibe, so Martin Simon. Dabei werde entweder die Stelle abgedichtet oder ein neues Rohr eingesetzt, das Gas werde in dieser Zeit umgeleitet. Bei mehreren undichten Stellen an derselben Leitung müsse man sich Gedanken machen, ob eine Reparatur sinnvoll ist oder ob die Leitung komplett geschlossen und erneuert wird. Dies sei allerdings nur selten der Fall.
- Wurden in diesem Jahr undichte Stellen festgestellt? Ja, bei der Kontrolle in diesem Jahr wurde im Gewerbegebiet Dogern ein leichter Schaden in der Erdgasleitung gefunden. Daraufhin wurde die undichte Leitung sofort geschlossen. Bei den Kontrollen 2018 wurde laut Badenova keine undichte Stelle erfasst. „Das zeigt, dass das Erdgasnetz im Landkreis gut und sicher ausgebaut ist“, erklärt Martin Simon, Netzmeister der Badenova in Waldshut. Dies liege auch an der schrittweisen Erneuerung der Leitungen seit 1985.

Der Brennstoff
Erdgas ist von Natur aus geruchslos. Daher wird dem Erdgas der Duftstoff Tetrahydrothiophen (THT) beigemischt. Dieser Stoff hat einen beißenden, unangenehmen Geruch, sodass das Gas bereits in kleinen Menge bemerkt werden kann. Falls es im Haus nach Gas riecht, sollte man vor allem ruhig bleiben, rät die Badenova. Funken und Flammen sowie die Nutzung von technischen Geräten sollten vermieden werden. Die Fenster sollten geöffnet und der Gashahn geschlossen werden. Das Haus sollte verlassen und von außerhalb des Hauses der Bereitschaftsdienst der BnNetze verständigt werden unter der Telefonnummer 0800/276 77 67