Es herrschen Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes und bis auf die höchstgelegenen Gebiete ist kaum oder kein Schnee zu finden. Bleibt das so, müssen die Veranstalter von großen Winter-Events in der Region bangen. Denn ohne Schnee können ihre Veranstaltungen nicht stattfinden. Jüngst mussten bereits die Hotzenwald Classics, ein Langlauf-Wettbewerb, aufgrund des fehlenden Schnees Anfang Januar abgesagt werden. Wir haben nachgefragt, wie andere Veranstalter mit der unsicheren Lage umgehen.
Todtmoos: Das Internationale Schlittenhunderennen ist abgesagt
Das Schlittenhunderennen in Todtmoos sollte von 25. bis 26. Januar stattfinden. Doch momentan liegt in der Gemeinde kein Schnee mehr, deshalb wurde die beliebte Veranstaltung abgesagt. Denn Alternativen, wie künstlich erzeugter Schnee, kommen für das Schlittenhunderennen nicht in Frage.
„Das Rennen geht durch den Wald. Wenn dort nicht genug Schnee liegt, muss es abgesagt werden“, sagte Katja Jaschke von der Gemeinde Todtmoos, die das Rennen veranstaltet, vor wenigen Tagen. In den vergangenen Jahren sei das Rennen immer wieder einmal abgesagt worden. Seit dem ersten Schlittenhunderennen im Jahr 1975 nun also insgesamt zwölf Mal.

„Einen halben Meter Schnee benötigen wir schon, um die Strecke überhaupt für das Rennen präparieren zu können“, erklärte kürzlich Roman Kaiser von Stoll Bau, der gemeinsam mit dem Bauhof in Todtmoos die Strecke vorbereitet.
Bernau: 4. Schwarzwälder Schneeskulpturen-Festival
Auch beim Bernauer Schneeskulpturen-Festival von Donnerstag, 6., bis Sonntag, 9. Februar, ist man auf Schnee angewiesen. Hier gibt es zwar Alternativen zum Naturschnee, kalt genug werden muss es aber trotzdem.
„Grundsätzlich sind wir auf Naturschnee angewiesen“, meint Bürgermeister Alexander Schönemann. Eine künstliche Beschneiung sei für das Skulpturen-Festival aber durchaus denkbar. Mit maschinell erstelltem Schnee wären auch in den vergangenen Jahren schon die Schneeskulpturen gebaut worden. Der Bürgermeister erklärt: „Wir haben von den Künstlern das Feedback bekommen, dass sie aus dem künstlich erzeugten Schnee bessere Skulpturen herausarbeiten können.“
Deshalb habe es sich die Gemeinde sowieso vorgenommen, für die Skulpturen maschinell erzeugten Schnee zu verwenden, so Schönemann.

So einfach wie es klingt, ist es allerdings nicht: Denn auch für maschinell erzeugten Schnee braucht es die entsprechenden Temperaturen. „Einige kalte Nächte mit Temperaturen von -5 Grad Celsius oder weniger brauchen wir schon, um den Berg künstlich zu beschneien“, weiß der Bürgermeister. Außerdem dürfte auch die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch sein. Bleiben die Temperaturen allerdings wie jetzt, kann das Skulpturenfestival in Bernau in diesem Jahr nicht stattfinden.
Doch Bürgermeister Schönemann und Werner Baur, Geschäftsführer der Tourist-Information Bernau, zuversichtlich, dass das Schneeskulpturen-Festival auch in diesem Jahr stattfinden kann. „Ich bin noch optimistisch. Bis dahin ist es noch viel Zeit und der Schnee kommt bestimmt“, so Baur.
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Bernau: Ski Alpin am Skilift Hofeck
Auf maschinell erzeugten Schnee zurückzugreifen ist auch für das Slalomrennen des Weltskiverbandes (FIS) am Skilift Hofeck in Bernau denkbar. Das Skirennen, bei dem Nachwuchsläufer aus der ganzen Welt gegeneinander antreten, soll am Samstag, 25., und Sonntag, 26. Januar, stattfinden.
Da es bis zum Rennen nur noch knapp zwei Wochen sind, muss es also schnell kalt werden. „Die Wettersituation wird täglich überprüft“, beteuert Hubert Baur, Vorsitzender der Skizunft Bernau und Vizepräsident des Skiverbandes Schwarzwald. Wird für die nächsten Wochen kein Temperatursturz oder Niederschlag angekündigt, kann es sein, dass das Rennen schon bald abgesagt werden muss. Geld geht dabei, laut Baur, nicht verloren: „Wir haben hier eine gute Infrastruktur, auf die wir zurückgreifen können.“ Lediglich die Zeit, die für Sponsorenaquise und die ersten Vorbereitungen investiert wurde, sei verloren.
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Feldberg: FIS Snowboard Cross und Audi FIS Ski Cross
Auch am Feldberg sollen Ende Januar und Anfang Februar zwei große Weltcup Events des Weltskiverbands (FIS) stattfinden: Das FIS Snowboard Cross von Freitag, 31. Januar, bis Sonntag, 2. Februar, und das Audi FIS Ski Cross von Freitag, 7., bis Sonntag, 9. Februar. Bei den beiden Veranstaltungen treten die Teilnehmer auf einem Parcours, gespickt mit Steilkurven, Sprüngen und Rollern (Wellenbahn), gegeneinander an.
Am Feldberg liegen zwar derzeit bis zu 25 Zentimeter Schnee, dennoch wird für die beiden Veranstaltungen noch weiterer Schnee benötigt, so Herbert Kreuz, Pressesprecher der Hochschwarzwald Tourismus GmbH. Und: Auch hier kann nur mit Maschinenschnee gearbeitet werden, wenn es dafür kalt genug ist.
„Mehrere Tage vor dem Weltcup am Feldberg führen der Skiweltverband (FIS) und das Organisationskomitee zusammen mit den Kursbauern eine offizielle Schneekontrolle durch. Dabei wird entschieden, ob die Voraussetzungen für die Austragung der Weltcuprennen gegeben sind“, so Kreuz. Die Schneekontrolle für den Snowboard Cross Weltcup soll schon am 20. Januar stattfinden. Falls dann nicht genug Schnee vorhanden ist, können die rund 120 Teilnehmer des Weltcup-Rennens nicht gegeneinander antreten.
Weitere Informationen zum Feldberg FIS Snowboard Cross finden Sie hier und zum Audi FIS Ski Cross hier
Titisee-Neustadt: Weltcup Skispringen
Anders sieht das in Titisee-Neustadt aus. Laut Joachim Häfker vom Organisationskomitee des gibt es in Titisee-Neustadt keine Probleme mit fehlendem Schnee: „Das Weltcup Event vom 17. bis 19. Januar kann mit Sicherheit stattfinden.“

Aufgrund einer Inversionswetterlage, wo es in niedrigeren Lagen kälter ist, als in höheren Lagen, sei es im Dezember in Titisee-Neustadt mehrere Tage lang kalt genug gewesen, um guten Schnee produzieren zu können, so Häfker. „Neuschnee, wie wir ihn vor 20 Jahren hatten, gibt es ja schon länger nicht mehr“, weiß der Generalsekretär. Deshalb muss auch hier auf maschinell erzeugten Schnee zurückgegriffen werden.
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