Heinz J. Huber, Melanie Völk

Den Nutzern der braunen Abfallgefäße schaut demnächst ein Detektiv in die Biotonne. Ein „Detektionssystem“ nimmt ab Mitte Februar im Kreis Waldshut die bereitgestellten Biotonnen unter seine Fühler. Für die Bürger bedeutet dies, dass jede Biotonne auf ihren Inhalt überprüft wird.

Wenn sie ins Bio-Gefäß auch „Störstoffe„ wie Metalle, Kunststoff oder Hygieneartikel mischen, werden die Bürger mit roten Karten verwarnt. In einer Probephase kommen ertappte Sünder zunächst mit der Verwarnung per gelber Karte davon.

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Dies sei laut Landratsamt eine freundliche Ermahnung, den Bioabfall sorgfältiger zu trennen. Es werden trotzdem noch alle Biotonnen geleert, keine Biotonne bleibt stehen. Ab Ostern kostet die Abfuhr extra, wenn nicht nur Bio in der braunen Tonne ist und diese mit einer roten Karte ausgezeichnet ist.

Warum werden die Biotonnen künftig kontrolliert?

Die Auswertung der Bioabfallqualität der Monate Januar bis Dezember 2019 ergab laut Mitteilung des Landratsamtes, dass der erfasste Bioabfall Störstoffe wie Metall, Plastik, Glas und Restmüll in unterschiedlichen Mengen enthielt. Störstoffe würden Probleme in der Verwertungsanlage und Schäden an Maschinen verursachen und müssen zeit- und kostenaufwendig aus den Bioabfällen aussortiert werden.

Die Rote Karte, die im Deckel der Biotonne eingeklemmt wird, bedeutet für den Benutzer: entweder den Inhalt von Fremdstoffen säubern, ...
Die Rote Karte, die im Deckel der Biotonne eingeklemmt wird, bedeutet für den Benutzer: entweder den Inhalt von Fremdstoffen säubern, oder für die Abfuhr bezahlen. Im Normalfall ist die Leerung der braunen Tonne gratis. | Bild: Heinz Huber

Durch den Einsatz des Detektionssystems werden falsch befüllte Biotonnen erkannt, so das Landratsamt weiter. Der Einsatz sei erforderlich, um einen möglichst sortenreinen Bioabfall zu sammeln, da nur ein störstofffreier Bioabfall zu einem hochwertigen Kompost verarbeitet werden kann.

So funktioniert das Detektionssystem

Das Gerät wird nach dem Ampelsystem in drei Stufen eingesetzt, für die Bürger gibt es grüne, gelbe oder rote Karten.

Welche Wirkung erhofft sich die Abfallwirtschaft?

Nach den Erfahrungen des System-Herstellers geht der Leiter der Abfallwirtschaft, Elmar Weißenberger, davon aus, dass dank des Detektionssystems der Anteil von Störstoffen in der Biomasse auf weniger als ein Prozent sinkt. Ziel der Einführung des Detektionssystems sei es laut Landratsamt, einen möglichst sortenreinen Biomüll zu sammeln und daraus einen qualitativ hochwertigen Kompost zu erzeugen.

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Laut Elmar Weißenberger soll die Abfall sammelnde Firma Kühl schon bisher immer wieder einmal die Deckel der bereitgestellten Tonnen heben, um nach störenden Stoffen zu suchen. Dazu gehörten auch „angeblich kompostierbare Verpackungs-Kunststoffe“.

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Die Fremdstoffe stören vor allem bei der zweiten Stufe der Bioabfall-Verwertung, wenn nach der Energiegewinnung aus dem Gärsubstrat ein „gütegesicherter Kompost und Flüssigdünger“ werden soll.

Was darf eigentlich alles in die Biotonne?

Befüllungshinweise für die Biotonne (Was darf rein, was nicht?) gibt es auf der Homepage des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft (www.abfall-landkreis-waldshut.de) unter der Rubrik ‚Biotonne‘.

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